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Landeshauptstadt: Neutrale Pflege-Beratung

IKK und Stadt eröffnen Pflegestützpunkt

Die unabhängige Beratung und Begleitung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen soll in Potsdam künftig von einem Pflegestützpunkt übernommen werden. Gestern wurde auf dem Gelände der Stadtverwaltung die neue Beratungsstelle, die von der Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin und der Stadtverwaltung gemeinsam betrieben wird, eröffnet. Finanziert wird das Angebot vom Land Brandenburg mit 45 000 Euro pro Jahr, die Stadtverwaltung stellt ebenso eine Mitarbeiterin für die Beratung zur Verfügung wie die IKK.

Im Pflegestützpunkt sollen gebündelt Beratungen zur Pflege, zur Unterstützung von Angehörigen bei der ambulanten Pflege, zur Finanzierung von Pflege sowie alternative Pflegemöglichkeiten in der Stadt angeboten werden. Im Mittelpunkt soll nach Auffassung von Sozialbeigeordneter Elona Müller (parteilos) neben diesen Beratungen auch die Zusammenarbeit mit dem in Potsdam etablierten Netzwerk „Älter werden“ stehen. Der Zusammenschluss von über 35 Institutionen aus dem Senioren- und Pflegebereich soll sowohl die Mitarbeiter des Pflegestützpunktes unterstützen als auch selbst beraten. „Die Einbindung des Netzwerks und anderer ehrenamtlicher Einrichtungen hat die Verhandlungen mit der IKK etwas in die Länge gezogen“, sagte Sozial-Fachbereichsleiter Andreas Ernst. Auch Fragen nach der Zahl der Mitarbeiter, zu den Öffnungszeiten sowie der Sitz des Stützpunkts waren strittig.

Zur gestrigen Eröffnung allerdings betonte Enrico Kreutz, Vorstand der IKK, dass mit der Einbindung des Netzwerkes und mit dem Standort „wichtige Voraussetzungen zum Erfolg“ geschaffen worden seien. Auch Vertreter des Netzwerks hofften auf einen regen Austausch zwischen Stützpunkt und Netzwerk.

Sozialdezernentin Müller sicherte zudem zu, flexibel auf weitere Wünsche zu reagieren. „Vor allem bei den Öffnungszeiten rechne ich damit, dass weitere Öffnungszeiten dazukommen.“ Zukünftig sei auch eine Aufstockung der Mitarbeiterstellen oder ein weiterer Pflegestützpunkt im Süden der Stadt denkbar.

Als „Irrweg“ bezeichnete CDU-Stadtverordneter Peter Schultheiß den neuen Pflegestützpunkt. Die Einrichtung schaffe eine neue Bürokratie, sei kostenintensiv und „letztlich unnötig“, so Schultheiß. Hingegen war Schultheiß’ Parteikameradin Maike Dencker als Mitglied des Sozialausschusses stets eine Verfechterin des Pflegestützpunkts, wie sie auch gestern zur Eröffnung betonte. KG

Der Pflegestützpunkt befindet sich auf dem Gelände der Stadtverwaltung, Jägerallee 2-4, Haus 2. Öffnungszeiten: Mo.: 10-12 Uhr, Di.: 13-18 Uhr, Mi.: 9-12 Uhr, Do.: 14-18 Uhr, Fr.: 9-12 Uhr, Tel.: (0331) 289-2210/2211

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