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Sport: Nun Showdown im Schweizer Eiskanal

Kevin Kuske will EM-Medaillen, Andreas Barucha und Alexander Metzger kämpfen ums Turin-Ticket

Kevin Kuske könnte bei jedem Modell- Wettkampf locker um den Sieg mitkämpfen. Der Potsdamer würde mit seinen durchtrainierten 1,94 Metern Körpergrö- ße und seinen 115 Kilo „Kampfgewicht“ die Konkurrenz erblassen lassen. Doch auch wenn Kuske in seiner Sportart an den Start geht, wird der Großteil der Konkurrenz blass, denn der 27-Jährige bildet mit seinem Piloten André Lange vom BSR Rennsteig Oberhof ein fast unschlagbares Zweierbob-Gespann und ist auch in Langes Vierer gesetzt. Schließlich ist er derzeit Deutschlands stärkster Anschieber. Hinter Lange wurde Kuske im großen Schlitten 2002 Olympiasieger und danach dreimal Weltmeister in Folge, im Zweier fuhr das Duo dreimal aufs WM-Siegerpodest.

Wenn am kommenden Wochenende auf der letzten Natureis-Bobbahn der Welt in St. Moritz die Europameisterschaften in beiden Schlitten ausgetragen werden, gehören Lange/Kuske am Sonnabend im Zweier und tags darauf zusammen mit René Hoppe aus Weida und Martin Putze aus Bad Sulza im Vierer erneut zu den Mitfavoriten. „Wir wollen wieder vorn mitmischen und in beiden Schlitten eine Medaille holen“, erklärte der Potsdamer. Bei der EM 2005 musste er wegen Adduktorenproblemen zwangspausieren, nach Erfolgen mit Lange im letzten November in Übersee bereitete er sich während der folgenden Weltcups daheim in Potsdam unter den Fittichen von Konditionstrainer Carsten Embach und in Oberhof weiter auf die Olympia-Rennen im Februar in Turin vor. Dabei unterlief ihm ausgerechnet an seinem Geburtstag am 4. Januar ein Missgeschick, als er sich beim Anschubtraining auf seiner Hausbahn an der rechten Ferse leicht verletzte. „Die Verletzung ist noch nicht ganz weg, bei engen Schuhen merke ich sie noch“, erzählt der Potsdamer, der aber Abhilfe weiß: „Ich säge ein Stück aus dem Schuh raus, so wie es Emi (Embach/d. Red.) zu Hause mit einem Leichtathletik-Spike machte. Danach ging es besser.“

Über solche Probleme können Andreas Barucha und Alexander Metzger derzeit eher lächeln – sie haben ganz andere Sorgen. Während die Lange-Crew bereits für die am 10. Februar beginnenden Olympischen Winterspiele qualifiziert sind, kämpfen die beiden nun noch um das Ticket nach Turin – der Potsdamer Barucha im Viererbob des Riesaers Matthias Höpfner, der jetzt in Schilda wohnende Kleinmachnower Metzger im großen Schlitten von René Spies (Winterberg). Bislang plant der Deutsche Bob- und Rennschlitten-Verband, neben Lange nur noch einen weiteren Piloten mit seiner Zweier- und Vierer-Mannschaft für Olympia zu nominieren. Doch der bisherige Saisonverlauf lässt vermuten, dass vielleicht doch sowohl Spies als auch Höpfner mitgenommen werden. Nach St. Moritz fällt die Entscheidung.

Vorm Showdown im Schweizer Eiskanal hat bei diesem Duell Höpfner im Zweierbob – in dem er in den letzten drei Weltcups mit Marc Kühne aus Halle/Saale Zweiter, Erster und wieder Zweiter wurde – die besseren Karten. Im Vierer dagegen war Spies in allen direkten Duellen schneller; zuletzt in Königssee 56 Hundertstelsekunden. „Ich rechne uns daher gute Chancen aus“, zeigt sich Metzger zuversichtlich. Und Barucha räumt ein: „Wir müssten im Vierer wohl Europameister und Spies nur Achter werden, um das Blatt noch zu wenden.“ Sehr zuversichtlich klang seine Stimme dabei gestern nicht.

Kevin Kuske ist froh, „dass für uns dieser Stress weg ist“. Er startet mit Langes Bobs freiwillig in der zweiten Gruppe, „damit Höpf und Spies in der ersten gegeneinander fahren können“, berichtete der Potsdamer Modellathlet.

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