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Landeshauptstadt: Pelmeni und Kartoffelsalat

Schlaatzer Nachbarschaftstreff ist fertig. Im Januar starten erste Projekte

Schlaatz - Jetzt fehlt nur noch das Innenleben: Die 300 Quadratmeter des Interkulturellen Nachbarschaftstreff am Milanhorst 9 sind frisch saniert. Gestern konnte Friedrich Reinsch vom Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde zur Abnahme. Und Reinsch ist begeistert, aus dem trostlosen Plattenbau sei ein „einladenes“ Gebäude geworden, dessen Räume in warmen Gelb- und Orange-Tönen leuchten. 165000 Euro hat der Umbau des ehemaligen Seniorentreffs gekostet.

115000 Euro davon kamen vom Land, 50000 steuerte die Gewoba bei. Im September konnten die Bauarbeiten beginnen: Das Dach und die Sanitäranlagen wurden erneuert, ein Beratungsraum entstand und ein Raum in „zartem Lila“, in dem sich nur Frauen treffen können. Besonders gefällt Reinsch, dass einige Elemente des DDR-Baus erhalten blieben, wie die „verrückte“ gepolsterte Tür – als „charmanter Gegensatz“ zum Neuen. Ab Januar will Reinsch mit seinem Verein, der auch das Al Globe in der Charlottenstraße unterhält, die Räume mit Leben füllen. Bei einem Eröffnungsfest sollen die Nachbarn erst einmal ins Gespräch kommen. Dafür, dass sie weiter „im Dialog“ bleiben, hat der Verein ein Konzept mit vielen Ideen erarbeitet. Denn hier am Schlaatz prallen Menschen aus verschiedensten Ländern aufeinander: Jeder fünfte Bewohner ist nicht in Deutschland aufgewachsen, zehn Prozent der Schlaatzer sind in den vergangenen Jahren als Spätaussiedler nach Potsdam gekommen. An sich kein Problem, doch Sorge bereitet Reinsch das „nationalistische Potenzial“ einiger Anwohner. Dabei sei man doch abhängig von den anderen, auch um das „eigene Selbstverständnis zu bereifen“. Um nun deutsche und ausländische Nachbarn einander näher zubringen, hat Reinschs Verein einen Konzept ausgearbeitet mit allerhand Projekten: Die Anwohner sollen sich zum Beispiel beim Gärtnern kennen und verstehen lernen, denn Gärtnern – „und wenn“s auch nur auf dem Balkon ist“, sei „ein sehr verbindenes Thema“, so Reinsch. Bei Balkonen will er es aber nicht belassen: Die Schlaatzer Hobby-Gärtner sollen die Gemeinschaftsflächen zwischen den Blöcken selbst gestalten.

Weil auch Feiern verbindet, soll es zukünftig im Schlaatz „Hausaufgangs“-Partys geben, organisiert nicht vom Bürgertreff, sondern von den Anwohnern, die so bei Kartoffelsalat und Pelmeni nett schwatzen können. Reinsch betont, wie wichtig es sei, dass nicht die drei Treffmitarbeiter die Verantwortung für die Anwohner übernehmen, sondern diese für ihre „eigenen Stärken öffnen“. Neben Reinsch werden dort zwei Frauen arbeiten, darunter auch eine Migrantin just

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