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Vereinschefin Barbara Schneider-Kempf.

© Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V.

PNN-Serie „Wahlweise“: „Eine positivere Haltung zur Kulturlandschaft“

Ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl geben die PNN Potsdamer Vereinen, Projekten und Initiativen eine Plattform für ihre Anliegen und Wünsche an die Lokalpolitik. Heute: Barbara Schneider-Kempf, die Vorsitzende des Vereins Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten.

Was ist das dringlichste Anliegen für den Verein Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten?
Unsere Projekte in den vergangenen Jahren betreffen in der Regel Restaurierungsprojekte, die wir jedes Jahr neu auflegen. 2021 und 2022 haben die Freunde die Restaurierungen der wertvollen Ausstattungsstücke in den Römischen Bädern, der Sommerresidenz des Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV., gefördert. Im letzten Jahr folgte die Restaurierung der repräsentativen königlichen Wohnräume im Orangerieschloss im Park von Sanssouci, das sich Friedrich Wilhelm IV. im italienischen Stil im 19. Jahrhundert erbauen ließ. Hier werden wir in diesem Jahr auch unser 40. Jubiläum mit unseren vielen Mitgliedern und Gästen aus Stiftungen, Kultur und Politik feiern.

Aktuell ist unser Förderprojekt ganz anders ausgerichtet: In diesem Jahr engagieren die Freunde sich besonders für das Projekt „Gemeinsam für eine Grüne Zukunft“. Die Freunde unterstützen die Einrichtung neuer Baumschulen für widerstandsfähige Nachpflanzungen. Wir fördern eine Baumschule in der Nähe des Parks Sanssouci, in der Bäume aufgezogen werden, die dann resilienter sind, wenn sie mit den schwierigen Bedingungen des Klimawandels konfrontiert werden. Dies ist sicher das dringlichste Projekt zur Erhaltung der Unesco-Welterbeparks. Wir arbeiten hierbei und bei allen anderen Förderungen eng mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) zusammen. Es geht uns hier neben der nachhaltigen finanziellen Unterstützung immer auch um das bürgerschaftliche Engagement. Auch unser junger Freundeskreis, die Fritzen, sind hier sehr aktiv. Sie beteiligten sich unter anderem auch an Parkreinigungsaktionen.

Im Orangerieschloss will der Verein Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten in diesem Jahr sein 40. Jubiläum feiern.

© Sebastian Gabsch PNN/SEBASTIAN GABSCH

Wie sollte Potsdams Lokalpolitik das unterstützen?
Am Beispiel der Unterstützung für die Pflege der Gärten, die über einen langen Zeitraum eine Million Euro im Jahr betrug, zeichnet sich, wie ich hoffe, jetzt ein Weg und Kompromiss ab. Tatsächlich braucht die SPSG dieses Geld zur Erfüllung ihrer Aufgaben, der Erhaltung und Pflege kulturell höchst wertiger historischer Gartendenkmale, die uns jeden Tag Freude und Erholung bieten. Nicht zuletzt sind die Schlösser und Gärten mit ihrem hohen Potenzial für den Tourismus aber auch ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für Potsdam.

Was sollte die nächste Stadtverordnetenversammlung in ihrer fünfjährigen Legislatur mit höchster Priorität für Potsdam umsetzen?
Ich wünsche mir die Entwicklung einer intensivierten, positiveren Haltung gegenüber der Kulturlandschaft mit ihren einmaligen Schätzen. Der Verein der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten hat fast 200 Mitglieder, die aus Potsdam kommen und es kommen stetig neue hinzu, was ja ein Beleg für die Verbundenheit und auch den Stolz auf die Schlösser und Gärten in ihrer Stadt ist. Wenn die Stadtverordneten diese Haltung fördern und durch Projekte unterstützen würden, könnten wir eine großartige Verbindung von Stadtgesellschaft und Weltkulturerbe im so schönen Potsdam realisieren.

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