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DIE GEEHRTEN: Potsdam würdigt Filmschaffende vor und hinter der Kamera

Traditionell bittet die Landeshauptstadt zum Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters verdiente Potsdamer, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen. Damit sollen ihr Schaffen gewürdigt werden.

Traditionell bittet die Landeshauptstadt zum Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters verdiente Potsdamer, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen. Damit sollen ihr Schaffen gewürdigt werden. Zum Potsdamer „Filmjahr“ 2011 verewigten sich am Freitag der Potsdamer Regisseur Egon Günther, der Filmtonmeister Roland Winke, die Kostümbildnerin Sabine Greunig und die Schauspielerinnen und Schwestern Anja und Gerit Kling im Goldenen Buch.

Die Laudatio auf den 83-jährigen Egon Günther („Die Schlüssel“, „Die Braut“), der ab 1958 bei der Defa in Babelsberg arbeitete, hielt die Schauspielerin Jutta Hoffmann, die oftmals mit ihm zusammengearbeitet hatte. Sie erinnerte sich in poetischen Worten an ihre gemeinsamen Anfänge, den Versuch, den einen Ton zu finden, etwas zusammen zum Klingen zu bringen. Dabei seien sie jedoch vor mehr als dreißig Jahren unterbrochen worden – 1978 wurde Günther die „nichtrealistische Bildsprache“ eines seiner Filme zum Vorwurf gemacht. Er verließ die DDR, kehrte erst nach der Wende nach Potsdam zurück.

Kostümbildnerin Sabine Greunig wurde von Filmmuseum-Chefin Bärbel Dalichow gewürdigt. Greunig ist ein Kind der Babelsberger Filmstadt, ihr Vater war Dokfilm-Kameramann bei der Defa. Greunig sei treu, sagte Dalichow, insbesondere dem Potsdamer Regisseur Andreas Dresen. Vor 20 Jahren haben beide ihre Zusammenarbeit begonnen, erst vor ein paar Tagen ist Greunig zurückgekehrt vom Dreh des neuesten Dresen-Films „Halt auf freier Strecke“. Die bedeutendste Auszeichnung erhielt Greunig für ihr Kostümbild im Film „Kirschblüten - Hanami“ von Doris Dörrie. Dafür wurde die Potsdamerin mit der „Lola“, dem Deutschen Filmpreis, ausgezeichnet.

Ebenfalls eine „Lola“ im Schrank hat der Potsdamer Roland Winke. Er ist gefragter Filmtonmeister, und auch wenn er gern gewollt hätte – vom Set in Frankreich, wo er derzeit arbeitet, konnte er eigens zum Neujahrsempfang nicht in seine Heimat reisen. Winke hat, so Laudator Dieter Wiedemann, Präsident der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF), den Ton in zahlreichen Produktionen gemeistert, darunter „Die Päpstin“, „Solo für Klarinette“ und „Das Parfüm“.

Klug, sympathisch, schön – so findet Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck die Schauspiel-Schwestern Anja und Gerit Kling. Er hielt die Laudatio auf die beiden auch aus alter Verbundenheit: „Wir kennen uns aus vorherigen Gesellschaftsordnungen: Ihr Vater Uli war mein Volleyballtrainer.“ Ihn hätte man schon damals wegen seiner Töchter bewundert – heute seien beide sehr erfolgreich, bringen Glanz und Glamour in die Stadt und die Region, seien „hervorragende Botschafterinnen für Potsdam und das Land“. Was ihm aber noch wichtiger sei: Anja und Gerit Kling seien trotz ihres Erfolgs „total gute Menschen“ geblieben, die „Füße fest im märkischen Boden“. Vielleicht sorge dafür auch das Leben im Familienhaus in Wilhelmshorst – diese Haltung jedenfalls mache die beiden „bemerkenswert bezaubernd“, so Platzeck. SCH

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