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Sein taktisches Geschick ist gefragt: Alberto Salomoni muss sein Team heute auf die schwierige Aufgabe gegen die Volleystars Thüringen einstellen. „Wir haben die Chance, zu punkten“, sagt der Trainer.

© Gerhard Pohl

Sport: Reise zum Pokalschreck

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam werden nach dem heutigen Spiel in Suhl auf Pfeiffersches Drüsenfieber untersucht

Seit gestern ist die Mannschaft des Volleyball-Erstligisten SC Potsdam nach einmonatiger Spielpause wieder personell vollständig – abgesehen von den beiden Langzeitverletzten Lucia Fresco und Nikola Radosova. Heute Abend tritt das Team um 19.30 Uhr bei den Volleystars Thüringen in der Suhler „Wolfsgrube“ an.

Vorerst etwas kürzertreten wird allerdings Annahme-Außen-Spielerin Nikolina Jelic müssen. Seit Wochen fühlt sich die Kroatin müde und schlapp. Nun kam bei ärztlichen Untersuchungen in ihrem Heimatland heraus, dass Jelic an Pfeifferschen Drüsenfieber litt. Dies erklärt auch die Leistungsschwankungen der 22-Jährigen in der Hinrunde. „Ihr Körper hat sich mittlerweile an die sportliche Belastung angepasst, dennoch werden wir sie auch hier in Deutschland noch einmal zum Arzt schicken“, sagt Eugen Benzel, der als Teammanager für den sportlichen Bereich zuständig ist. Und nicht nur Jelic muss zum Arzt. Sicherheitshalber werden allen Spielerinnen am Donnerstag und Freitag Blutproben entnommen, um zu prüfen, ob sich auch wirklich niemand mit dem Epstein-Barr-Virus angesteckt hat.

In einer einzigen gemeinsamen Trainingseinheit bereiteten sich der aktuelle Tabellen-Fünfte nun auf die Partie bei den Volleystars Thüringen vor. „Den anderen Teams ging es allerdings genauso“, sagt Trainer Alberto Salomoni, der mit seiner Mannschaft heute Mittag in Richtung Thüringen startet. Während der vierwöchigen Bundesligapause waren gleich drei Spielerinnen des SC Potsdams mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz und stießen erst Anfang der Woche wieder zum Team. „Das hat Vor- und Nachteile“, sagt Salomoni im Hinblick auf das Meisterschaftsspiel in Suhl. „Einerseits haben drei wichtige Spielerinnen von uns in den letzten Wochen auf sehr hohem Niveau spielen können, andererseits konnten sie nicht mit dem Team trainieren.“ Für Jessica Rivero und Nikol Sajdova war es am Ende eine erfolglose Reise mit ihren Nationalteams. Spanien und Tschechien hatten sich als jeweiliger Gruppendritter und Gruppenzweiter nicht für die Weltmeisterschaft, die im September in Italien stattfindet, qualifizieren können. Bernarda Cutuk hingegen löste mit den Kroatinnen das begehrte WM-Ticket.

Für das heutige Abendspiel gilt es den Gegner nicht zu unterschätzen. „Man darf sich von dem derzeitigen neunten Tabellenplatz der Suhlerinnen nicht beirren lassen“, sagt Salomoni. Suhl befinde sich nach einigen Anfangsschwierigkeiten derzeit absolut im Aufwind. „Außerdem spielen sie zu Hause“, verweist der Potsdamer Coach auf den Heimvorteil des Gegners. In der „Wolfsgrube“ gelang dem Team um Trainer Sebastian Leipold zehn Tage vor Weihnachten im Pokal-Halbfinale vor 1300 Zuschauern der große Coup gegen den Deutschen Meister Schweriner SC: Mit einem 3:1-Sieg zogen die Suhlerinnen ins Finale des DVV-Pokals ein. „Ich möchte nicht sagen, dass ich ein gutes Gefühl habe“, so der Italiener. „Aber ich denke, wir haben trotzdem gute Chancen, zu punkten.“

Dabei stützt er sich auch auf seine daheimgebliebenen Spielerinnen, die seit dem 27. Dezember gut trainiert haben und ihre Wehwehchen, die der hohen Belastung aus den ersten Ligaspielen geschuldet waren, mehr oder weniger auskurieren konnten. Zudem habe Neuzugang Marie-Pier Murray-Méthot aus Kanada einen großen Schritt nach vorne gemacht. „Sie kann auf der Annahme-Außen-Position und auf Diagonal spielen“, sagt Salomoni. „Marie-Pier wird eine gute Hilfe für uns sein.“

Luisa Müller

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