zum Hauptinhalt

Sport: Rennen auf Weltniveau

Sebastian Dehmer schrieb Triathlon-Geschichte/Souveräne Joelle Franzmann/Medaillen auch für Potsdam

Sebastian Dehmer schrieb Triathlon-Geschichte/Souveräne Joelle Franzmann/Medaillen auch für Potsdam Sebastian Dehmer hat am Sonnabend in Potsdam deutsche Triathlon-Geschichte geschrieben: Er wurde im Lustgarten der bisher jüngste Deutsche Meister über die Olympische Distanz von 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen. Der Darmstädter vom TuS Griesheim verwies nach einem hochklassigen Wettkampf – laut DTU-Sportdirektor Rolf Ebeling ein „Rennen auf Weltniveau“ – vor einer begeisterten Zuschauermenge in 1:49:40 Stunden Titelverteidiger Daniel Unger (TV Mengen/1:49:58) und Jan Frodeno (Tri-Sport Saar-Hochwald/ 1:50:15) auf die Plätze. Später bei der Siegerehrung bekam der 23-Jährige sogar eine zweite Goldmedaille – er war gleichzeitig Deutscher U23-Meister geworden. „Zwei Titel mit einmal – das gab es noch nie im Triathlon“, strahlte Dehmer im Ziel: „Das war ein von Anfang bis Ende knallhartes Rennen.“ Aus dem 20 Grad warmen Havelwasser, in dem er sich einen Finger der rechten Hand aufriss, war der Zeitsoldat als 14. gekommen – 23 Sekunden hinter dem schnellsten Schwimmer Anton Sturm aus Südafrika. Doch schon auf der Radstrecke gehörte Dehmer mit den späteren Platzierten und dem Australier Richi Cunningham früh zu einer Spitzengruppe, in der dieses Quartett das Tempo bestimmte und als erste auf die Laufstrecke ging. Auf der konnte sich Dehmer nach zwei Kilometern von Frodeno lösen; letztlich souverän lief er hinter Potsdams verletzungsbedingt pausierenden Lokalmatador Christian Prochnow – der auf dem Rad dem Spitzenreiter vorausfuhr – seinem bisher größten Erfolg entgegen. „Ich freue mich jetzt einfach mit der Sonne, mit der ich um die Wette strahlen könnte“, gestand der Sieger, und: „Ich hatte schon vor zwei, drei Tagen ein gutes Gefühl, weil ich merkte, dass meine Beine frisch wurden.“ Der Rundkurs in Potsdam habe ihm gut gefallen, „der war maßgeschneidert für mich.“ Jetzt bereitet sich Dehmer auf den Weltcup Anfang August in Hamburg vor. Sein großes Ziel aber sind die Weltmeisterschaften im September im japanischen Gamagori, wo er im vergangenen Jahr Weltcup-Fünfter wurde. „Sollte ich den Platz jetzt bei der WM wiederholen können, wäre das traumhaft“, meinte Dehmer, der außerdem im Oktober Vater wird und deshalb gestand: „Momentan stürzen so viele positive Eindrücke auf mich ein “ Noch souveräner als der Männer-Sieger war zuvor Joelle Franzmann von Tri- Sport Saar-Hochwald zu ihrem zweiten Deutschen Meistertitel nach 2000 gelaufen. 38 Sekunden Vorsprung hatte die 26-Jährige im Ziel vor Christiane Pilz (ASICS Team Witten/2:04:51 h) und Titelverteidigerin Anja Dittmer (SC Neubrandenburg/2:05:32). Franzmann war nur eine Sekunde hinter Pilz als Zweite aus dem Wasser gekommen, auf dem Rad die ersten Runden stramm vorneweg gefahren, hatte 25 Sekunden hinter der Australierin Debby Tanner vom ALZ Sigmaringen das Laufen begonnen und war dort rasch in Führung gegangen. „Auf der dritten Runde bekam ich starke Seitenstiche, deshalb habe ich bis zuletzt um meinen Erfolg gebangt“, erzählte Joelle Franzmann, die in den letzten Jahren stets Vizemeisterin hinter Anja Dittmer war und nun „einfach total glücklich“ war. Gleiches konnte Lokalmatadorin Kathrin Müller vom Zeppelin-Team des veranstaltenden OSC von sich behaupten: Die einzige Potsdamerin im Frauen-Elitefeld wurde erstmals Deutsche U23-Meisterin und strahlte hinterher: „Das war von Anfang an das Rennen meines Lebens.“ (Siehe Interview). Als Gaststarterin fuhr Müller außerdem mit Witten zum Tagessieg in der 1. Frauen-Bundesliga, in der dieser Verein auch Tabellenführer ist. Strahlen konnte am Vormittag auch Landestrainer Ron Schmidt aus Potsdam über zwei schöne Erfolge: In den Ländervergleichskämpfen der B-Jugend holten bei den Mädchen Lina Voß und Daliah Degner vom Zeppelin-Team für Brandenburg Platz zwei hinter Mecklenburg-Vorpommern, während bei den Jungen Stefan Zachäus, Fabian Bendyk (beide OSC) und Philipp Heumann (TSV Cottbus) gar für Potsdam gewannen. „Ich habe in diesem Jahr erst mit Triathlon begonnen und bin daher sehr zufrieden“, meinte Zachäus, der als Vierter der Einzelwertung bester Brandenburger B-Junge war.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false