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Landeshauptstadt: Richtfest in der Lindenstraße

Neuer Fahrradverleih für Potsdam geplant

Innenstadt - „Joschka kommt“ – Die zahlreichen Plakate der Bündnis-Grünen stechen dem Besucher förmlich ins Auge. Wie ein Relikt wirken die ausgebleichten Poster aus dem Bundestagswahlkampf des vergangenen Jahres an den Wänden in der Lindenstraße 53. Sie sind jedoch das Einzige, was an die zurückliegenden Pläne der Grünen erinnert, hier ihre Landeszentrale zu errichten.

Für den Umbau des Komplexes zu einem Wohn- und Geschäftshaus fand nun vor wenigen Tagen das Richtfest statt: „Etwas spät“, wie Bauherr Frank Wittfoth zugab. Tatsächlich ist ein Großteil der Umbauarbeiten bereits abgeschlossen. „Wir hatten 20 Zentimeter Schnee, als der Dachstuhl errichtet wurde – das hätte man keinem zumuten können“, erklärte der Potsdamer Bauunternehmer. Am 1. Juni soll das Haus fertig sein. In dem Dreigeschosser entstehen vier Eigentumswohnungen sowie Ladenzeilen mit einer Gesamtfläche von 160 Quadratmetern. Wittfoth, der das Haus im April 2005 von den Grünen kaufte, wollte die historische Nutzungsstruktur als Geschäfts- und Wohnhaus wieder herstellen. Eng arbeitete er daher mit dem Amt für Denkmalpflege zusammen. „Das Objekt hat eine wechselvolle Geschichte“, sagte Wittfoth: 1969 übernahm die Stasi das Gebäude, gliederte es an das benachbarte Gefängnis an und errichtete hier Verhörräume. Nach der Wende besetzte die Bürgerbewegung das Haus, im Jahr 1998 kauften es schließlich die Grünen. Optimistisch blickt Wittfoth in die Zukunft des Hauses. Im Erdgeschoss entstehe ein Café. Nebenan wolle ein Niederländer einen Fahrradverleih eröffnen. S. Gülde

S. Gülde

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