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Landeshauptstadt: Roter Turm an der Brücke

Grünes Licht für neue Feuerwache zwischen Holzmarkt- und Türkstraße

Grünes Licht für neue Feuerwache zwischen Holzmarkt- und Türkstraße Berliner Vorstadt - Zum ersten Mal zeigte die Verwaltung im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen Bilder der neuen Potsdamer Feuerwache an der Holzmarktstraße: ein über hundert Meter langer flacher Bau mit einem roten „Turm“ an der Humboldtbrücke. An Letzterem erhitzten sich sogleich die Gemüter, obwohl der „Turm“ bescheidene Ausmaße hat. Bernd Richter, beim Kommunalen Immobilienservice (KIS) für Sonderbauvorhaben zuständig, bezifferte dessen Trauf-Höhe mit 20,34 Metern. Dazu kommen noch ein paar Aufbauten, so dass insgesamt 25 Meter zusammenkommen. Beim Überqueren der Humboldtbrücke dürfte das Bauwerk trotz seiner bescheidenen Höhe markant wirken. Stadtplanungschef Andreas Goetzmann sieht das als Vorteil und lobt den architektonischen Entwurf vom Büro AGN, weil sich das Gebäude „nicht hinter dem Damm duckt“. Feuerwehr-Bereichsleiter Wolfgang Hülsebeck begründete das Prinzip dieser Bauweise mit dem notwendigen Raumprogramm, das für alle derartigen Einrichtungen standardisiert sei. Im lang gestreckten Hauptbau befinden sich die Hallen mit vierzig Stellplätzen für die Spezialfahrzeuge und darüber die „Funktionsräume“ für das Rettungspersonal. Unmittelbar zu den Fahrzeugen sind die Umkleideräume zugeordnet. Oberhalb der Fahrzeughalle gibt es Lichthöfe als architektonische Beigabe, welche die Feuerwehrleute als besonders angenehm empfinden dürften. Der „dominante Turm“ hat sechs Geschosse. Die architektonische Lösung sei das Ergebnis eines Auswahlverfahrens, erinnert Hülsebeck. Um zu dieser Lösung zu gelangen, gab es außerdem einen Workshop und eine 14-tägige Ausstellung. Stadtverordneter Herbert Schlomm (PDS), der in unmittelbarer Nachbarschaft im Zentrum Ost wohnt, bezeichnete den Entwurf als „ansehenswerte Kulisse“. Um eine Grünfläche am Wasser gab es Unstimmigkeiten. Jetzt ist es eine Sportfläche ohne natürliches Grün. „An diesem städtebaulich exponierten Standort dürfen nicht nur funktionale Gesichtspunkte eine Rolle spielen“, meint Ausschussvorsitzender Christian Seidel (SPD). Er kritisiert, dass das Gebäude um einige Meter in Richtung Wasser „verschoben“ worden sei, was nicht der Beschlusslage entspreche. „Mit dem Beschlusspunkt der Stadtverordnetenversammlung wird lax umgegangen“, rügte er. Bauplanungschef Andreas Goetzmann steckte den „Rüffel“, wie er sagte, zwar ein, beharrte jedoch: „Der Entwurf bleibt nicht hinter den Forderungen der Stadtverordnetenversammlung zurück.“ Der Brückendamm reiche bis zur halben Höhe der Leitwarte, dem roten „Turm“. Bernd Richter führte zudem aus, dass von dessen Baukante bis zum Wasser eine Entfernung von dreißig Metern liege. Denkmalpflegerische Einwände ließ er nicht gelten: „Das Baufeld befindet sich außerhalb der historischen Bebauung“. Stadtverordneter Peter Lehmann (CDU) erinnerte daran, dass der Standort nicht der optimalste sei, aber ein anderer sei eben nicht machbar gewesen. „Dafür ist der Entwurf noch ganz gut“. Im Übrigen schloss er sich Seidel an: „Die Verwaltung kann es sich langsam nicht mehr leisten, dass gewählte Vertreter hinters Licht geführt werden.“ Die Ausschuss-Mehrheit empfahl das Vorhaben dennoch. Günter Schenke

Günter Schenke

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