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Landeshauptstadt: Sanierung der Humboldtbrücke startet 2005

Bauminister Szymanski in Potsdam: 16,5 Millionen Euro für Brücke gesichert / 15 Millionen Euro fließen in die Neubaugebiete

Bauminister Szymanski in Potsdam: 16,5 Millionen Euro für Brücke gesichert / 15 Millionen Euro fließen in die Neubaugebiete Die Sanierung der maroden Humboldtbrücke, die weitere Entwicklung der Problem-Neubaugebiete Waldstadt II und Schlaatz und ein Konzept für die städtebauliche Verbindung von Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld: Das sind die Schwerpunkte der künftigen Potsdamer Stadtentwicklung, über die sich gestern Oberbürgermeister Jann Jakobs mit Bauminister Frank Szymanski verständigte. 28 Millionen Euro aus Förderprogrammen von Bund und Land sollen bis zum Jahr 2007 in die Landeshauptstadt fließen – und ein Extra-Posten von 16,5 Millionen Euro für den Quasi-Neubau der Humboldtbrücke. „Die Brückensanierung hat oberste Priorität“, sagte Jakobs. Im kommenden Jahr soll begonnen werden, einher mit den Bauarbeiten gehe auch die Verlegung der Straßenbahntrasse von der Mitte der Nutheschnellstraße zur südlichen, der Innenstadt zugewandten Seite. Bisherige Planungen sehen vor, die Schienen vor der Haltestelle Alt Nowawes unter den stadtein- und auswärts führenden Fahrbahnen der Nuthestraße hindurch zu führen; eine Trasse durch das Zentrum-Ost soll es nicht geben. Auch eine zeitweise diskutierte Tunnellösung stehe nicht zur Debatte, so Jakobs. Diese sei mit den jetzt zusagten Mitteln nicht finanzierbar, meinte Szymanski. Dass die Straßenbahn in die so genannte „Seitenlage“ gebracht werde, habe den Vorteil, dass die Verkehrsflächen optimaler genutzt werden könnten, sagte Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz. Planungssicherheit gibt es mit den Förder-Zusagen des Bauministers für die Sanierungsbereiche Babelsberg, den Alten Markt und die 2. Barocke Stadterweiterung. Für diese drei Bereiche bekommt Potsdam jährlich fünf Millionen Euro. In den neuen Kulturstandort Schiffbauergasse samt Theaterneubau fließen pro Jahr zwei Millionen Euro. Dort sind die Bauarbeiten in vollem Gange, bereits im September dieses Jahres soll das VW Design Center, das neben der Reithalle A erbaut wurde, eröffnet werden. Vorbereitet wird die Herstellung des Uferparks am Tiefen See, für das Zentrum für Kunst- und Soziokultur (ZIS) ist der Baubeginn im Herbst anvisiert. Für die Potsdamer Mitte – die Wiederherstellung des historischen Alten Marktes soll Mitte 2005 beendet sein – stehen laut Jakobs bis 2008 sieben Millionen Euro zur Verfügung. Er betonte jedoch, dass auch die Neubaugebiete „hohe Priorität“ hätten: Hier würden insgesamt 15 Millionen Euro ausgegeben. Im nächsten halben Jahr solle für rund 40 000 Euro ein Konzept für Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld erarbeitet werden, dass die „relativ beziehungslos nebeneinander liegenden“ Wohngebiete verbinden soll. Dies sei wichtig, da hier die private Wohnungswirtschaft den städtischen Eigenanteil der Förderung zahlen wolle, erklärte Jakobs. Die drei Neubaugebiete könnten dann auch mit Hilfe des geplanten Campus am Stern „wie aus einem Guss“ erscheinen. Das Bauministerium hatte einen entsprechenden Antrag der Stadt auf Fördermittel für das Konzept zunächst abgelehnt – jetzt aber werde man noch einmal prüfen und das Geld wohl bereitstellen können, so der Bauminister. Die Aufgabe für die kommenden Jahre ist laut Szymanski, Stufenpläne für Potsdams Stadtentwicklung zu vereinbaren, damit für die dringendsten Aufgaben ein „realistisch umsetzbarer Fördermix“ gefunden werden könne. Ab 2007 müsse mit einer Absenkung der Fördermittel gerechnet werden. „Aber nicht so, dass Konzepte nicht mehr umgesetzt werden können“, so Szymanski. Die Stadterneuerung sei in vollem Gange, erfreulich sei, dass durch den Aufbau auch der Infrastruktur private Investitionen gefolgt seien. Als ein Beispiel nannte der Minister Weber- und Goetheplatz in Babelsberg. Seit 1991 sind seinen Angaben nach 190 Millionen Euro von EU, Bund und Land in den Potsdamer Städtebau geflossen – dies sehe man der Stadt auch an, meinte Jakobs. Angesichts dessen sei die jüngste Debatte über eine „in den Sand gesetzte Ost-Förderung“ nicht gerechtfertigt. „Potsdam macht deutlich, dass das Quatsch ist.“

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