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Landeshauptstadt: Schach mit Hindernissen

Potsdamer Schulen spielen im Internet ein Turnier

„Die Spannung steigt!“ Chris Graef, Viertklässler der Schule 45, freut sich schon auf das Internet-Schulschachturnier. Gleich zwei Mannschaften hat die Grundschule am Stern an diesem Donnerstag aufgestellt und die hoffen darauf, sich heute für das Endausscheidungstunier am 30. Januar zu qualifizieren. Wie das gelingen soll erklärt Ludwig Stern, der schon seit mehreren Jahren mit den Kindern das Schachspielen trainiert: „Die Kinder haben eine Gesamtspielzeit von sieben Minuten pro Spiel. Wenn ihre Zeit abgelaufen ist, ohne dass sie den anderen schachmatt gestellt haben, haben sie verloren.“ Gespielt wird nach dem Schweizer System; wer gewinnt spielt als nächstes gegen einen besseren Gegner. Der könne aus allen Teilen der Bundesrepublik stammen, denn in diesem Tunier geht es um die deutsche Meisterschaft im Online-Schulschach. Wie es ausgehen wird, weiß Ludwig Stern nicht, seine Schützlinge hingegen sind sich sicher: „Wir werden auf jeden Fall gewinnen.“ Das hofft auch der neunjährige Alexander Kehrst, der als das Schachgenie des Teams gilt. Alexander, der in den letzten Regionalmeisterschaften den sechsten Platz belegte, gibt sich bescheiden: „Ich bin nicht wirklich der Beste,“ meint er. Besonders pikant wird die Lage dadurch, dass die Konkurrenz mit im Klassenzimmer sitzt, denn die Otto–Nagel-Schule tritt auch an – und zwar über die Internetverbindung der Schule 45. So kann es vorkommen, dass die Schachzüge virtuell hunderte Kilometer zurücklegen, bis sie den benachbarten Gegner erreichen. Ganz ohne Pannen läuft dieses Kunststück jedoch nicht ab. Zwanzig Minuten nach offiziellem Beginn herrscht helle Aufregung: die bundesweit verstreuten Kontrahenten sind immer noch nicht miteinander vernetzt. Erst eine Stunde später können die Schüler endlich losspielen. Zu dem verhofften Sieg kommt es trotzdem nicht – wegen technischem Versagen wird das Turnier nach der fünften Runde ohne Ergebnis abgebrochen. Davon lassen sich Ludwig Stern und seine jungen Schachspieler aber nicht stören: „Wir haben viel gespielt und dabei riesigen Spaß gehabt.“ MiM

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