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Landeshauptstadt: Schloss Diedersdorf liefert WM-Essen

Catering-Zuschlag für Fest am Brandenburger Tor vergeben / Gastronomen zahlen 15-fache Miete

Innenstadt – Das Potsdamer Weltmeisterschafts-Essen kommt aus Diedersdorf: Thomas Worm, Chef von Schlosshotel und Musikantenscheune Diedersdorf, hat den Zuschlag für das Catering auf der Potsdamer WM-Meile vor dem Brandenburger Tor bekommen. 1 200 Sitzplätze will Worm vor den beiden Großleinwänden anbieten, zwischen 10 und 24 Uhr können Besucher sich an Ständen mit Essen und Trinken versorgen.

Es werde von Bratwurst bis zum zarten Steak allerlei gegrillt, es gibt Kaffee und Kuchen und natürlich Getränke von alkoholfrei bis Berliner Bier, kündigte Worm gestern an. In einem abgegrenzten ViP-Bereich, der beispielsweise für Betriebsausflüge oder Fan-Treffen für 75 Euro netto pro Tag oder stundenweise zu mieten ist, gebe es Bedienung und auf Wunsch auch leckere Extras. „Wir sind auf mindestens 4000 Besucher pro Tag eingerichtet“, meint Worm, der auch in Diedersdorf Massenansturm gewöhnt ist und allein an den Osterfeiertagen 10 000 Gäste bewirtet habe.

Einigung gibt es inzwischen auch mit den Gastronomen am Brandenburger Tor. Das „Gastmahl des Meeres“, das Café „Babette“ und das „Eiscafé Gelateria“ behalten ihren Außenbereich, werden ihn wie gehabt mit Tischen und Stühlen bestücken, müssen dafür allerdings während der WM-Wochen das 15-fache der sonst üblichen Platzmiete bezahlen.

Perfekt vorbereitet auf die Unterbringung der ukrainischen Mannschaft ist das Seminaris-See-Hotel, das für die 55 Gäste aus Sicherheitsgründen einen abgeschlossenen Bereich reserviert hat. Laut Hotelchef Hartmut Pirl sind alle Extrawünsche registriert. Dazu gehört nicht nur die Expresswäsche der Trikots, sondern auch der Empfang von mehreren ukrainischen und russischen TV-Sportkanälen. Die Küche übt schon nationale Rezepte, wird aber – wenn die Gäste am 9. Juni anreisen – von zwei ukrainischen Köchen unterstützt. Und Pirl, der über zehn Jahre Schulrussisch paukte, poliert gerade seine Sprachkenntnisse auf.

Eigentlich sollte die WM-Crew nur bis zum 26. Juni im Seminaris bleiben. Kommt sie ins Achtelfinale, soll sie an den Austragungsort Hannover oder Köln umziehen. Doch die Ukrainer möchten laut Pirl in Potsdam bleiben und lieber zum Achtelfinalspiel fahren oder fliegen.

Das WM-Interesse spüren auch andere Hotels. Fußballfans meldeten sich ganz gezielt an, ausgebucht seien die Hotels jedoch nicht. Im Hotel am Jägertor ist es eher der Kunst- und Kulturtourismus, der die Gäste nach Potsdam lockt, wie Hotelchefin Antje Märker betont. „Nichts gegen Fußball und die WM“, meint auch die Direktorin des Schlosshotels Cecilienhof, Christina Aue. Sie erwägt, Fernsehen im Gartenbereich zu ermöglichen, möchte aber ansonsten eine „Oase der Ruhe“ bleiben. Und der Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes Mario Kade meint: „Bei mir auf dem Pfingstberg ist fußballfreie Zone.“

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