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Sport: Seidel-Rock an der Ammerk B-Mädchen Turbines erneut im Titel-Endspiel

„Wir rocken den Platz“ – voller Selbstbewußtsein haben sie dieses Plakat in Egestorf in den Zaun hinterm Tor gehängt. Und eine Turbine-Fahne je hinter den Torausseiten.

„Wir rocken den Platz“ – voller Selbstbewußtsein haben sie dieses Plakat in Egestorf in den Zaun hinterm Tor gehängt. Und eine Turbine-Fahne je hinter den Torausseiten. Voller Selbstbewusstsein waren sie angetreten, aufgetreten und abgetreten. Einmal mehr haben sie es allen gezeigt. Turbine rocks. Turbine Potsdam darf seinen Titel als deutscher B-Mädchen-Fußballmeister verteidigen. In der Zwischenrunde der besten acht Teams gewann das Team von Trainerin Sabine Seidel in der Nähe von Hannover ihre Vierergruppe und steht damit am Sonntag daheim in der Waldstadt im Finale gegen die SG Wattenscheid 09. Dem 2:1-Auftakterfolg über SG Weinsberg nach Toren von Christine Lüdtke und Pia Maxkort folgte ein torloses Spiel gegen den FCR Duisburg. „Die Resultate gehen in Ordnung. Wir haben uns ziemlich schwer getan“, fasst Sabine Seidel zusammen. Erst beim abschließenden 1:0 über den 1. FC Saarbrücken durch ein Freistoßtor von Lüdtke kurz nach der Pause zeigte der Titelverteidiger seine volle Souveränität und dass er richtig Dampf machen, Gas geben kann. Der Erfolg jedenfalls ist höchst verdient; das Ergebnis spiegelt bei weitem nicht die Dominanz der Turbienen wider. Das Spiel ging nur in eine Richtung. Zahlreiche Torschüsse. Einzig die Ausbeute blieb gering. Doch Turbinem wusste mit zahlreichen Direktabnahmen kompromisslos zu begeistern. Kämpferisch und spielerisch diktierten die Potsdamerinnen hellwach das Geschehen in einer Leichtigkeit und Frische, die am Spielfeldrand begeisterte. Solch einen Fußball von Mädchen habe er noch nie gesehen. Das sei wirklich phantastisch, freute sich etwa Barsinghausens Bürgermeister Klaus Detlef Richter, dass er den Weg in den Nachbarort an die Ammerke genommen hatte. Und für NFV-Verwaltungschef Karl Rothmund, quasi dem Gastgeber, war ohnehin klar: „Turbine Potsdam gewinnt das.“ Als Christine Lüdtke, nicht gerade defensiv hinter den Spitzen zu einer Klasseleistung avancierend, zu Beginn der zweiten Halbzeit das 1:0 per Freistoß erzielte, war selbst die sonst so ruhige Sabine Seidel nicht mehr auf der Bank zu halten. Am Zaun hatten sie zwar ein Plakat hingehängt, „Jule Höfler Fußballgott“. Doch auf der Turbine-Bank herrschte Einigkeit: Krissi war die Beste. Nicht nur wegen dieses Tores und des Tores beim Auftaktsieg gegen Weinsberg. „Ich bin aber auch genauso stolz auf unsere C-Mädchen Laura Brosius, Henrieke Schödel und Franziska Hagemann. Die haben gut mitgehalten“, meinte Sabine Seidel, sprach’s und war zum Feiern auf die Platzmitte zurückgekehrt. Da hatten sie verschworen ihren Kreis gebildet, eingehüllt in die Turbine-Fahnen und sangen mit lauter Stimme das was man heutzutage singt, besonders gerne unter Siegern: „So sehen Sieger aus, scha la la la la“. Und weil Fair Play dazugehört gaben sie dem unterlegenen Gegner nicht nur die Hand, sondern mischten sich auch zu einem gemeinsamen Mannschaftsbild.

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