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Sport: Sogwirkung durch Steffi Schiller erhofft

Skull-Bundestrainerin Jutta Lau zum Abschneiden ihrer Potsdamer Ruderinnen bei den WM in Gifu

Skull-Bundestrainerin Jutta Lau zum Abschneiden ihrer Potsdamer Ruderinnen bei den WM in Gifu Jutta Lau, für Ihre Potsdamer Skullerinnen gab es bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Gifu am Wochenende Gold für Daniela Reimer im Leichtgewichts-Doppelzweier, Silber für Kathrin Boron und Stephanie Schiller im Doppelvierer sowie Platz vier für Christiane Huth im Doppelzweier. Sind Sie als Skull-Bundestrainerin zufrieden mit dieser Bilanz? Mit zweimal Gold und einmal Bronze wäre ich sehr zufrieden gewesen, so kann ich es nicht sein. Man muss natürlich berücksichtigen, dass wir auf Grund großer personeller Änderungen in der Nationalmannschaft viele junge Leute ausprobierten. Letztendlich hatten wir Boote, die um Gold mitrudern konnten – die Ausbeute hätte aber besser ausfallen müssen. Kommen wir zu den einzelnen Booten: Was sagen Sie zu den beiden Doppelzweiern? Dani Reimer ist im leichten Zweier mit der Rostockerin Marie-Louise Dräger ein wirklich gutes Rennen gefahren, damit können wir natürlich sehr zufrieden sein. Der Doppelzweier mit Christiane Huth und Magdalena Schmude aus Berlin hätte durchaus auch Bronze gewinnen können. Die beiden hätten mehr auf der ersten Teilstrecke tun müssen – schade. Aber sie sind noch eine junge Mannschaft und halt immer wieder im Lernprozess. Im Doppelvierer passierte ausgerechnet Kathrin Boron das Missgeschick, dass sie nach 1300 Metern einen Skull aus der rechten Hand verlor, woraufhin ihr in Führung liegendes Boot abrupt abbremste und Großbritannien noch vorbeizog. Haben Sie Boroni, die hinterher selbst am Boden zerstört war, ausgeschimpft oder getröstet? Getröstet habe ich sie nicht. Boroni ist für mich eine sehr sehr gute Sportlerin, die trotzdem einen Fehler machte, der nicht hätte passieren dürfen, gerade auch angesichts ihrer Erfahrung. Generell konnten Sie sich in der Besetzung des Doppelvierers für Gifu doch aber bestätigt fühlen, oder? Natürlich, daran hatte ich auch nie gezweifelt. Wie der Vierer im Vorlauf gefahren ist – das war eine Augenweide. Wie waren Sie mit Schlagfrau Stephanie Schiller zufrieden? Im Vorlauf hat sie ihre Aufgabe sehr gut gelöst, im Finale war ich gespannt darauf, wie sie sich im Endspurt verhält. Das sollte ja aber nicht sein Die deutsche Bilanz bei den Weltmeisterschaften war insgesamt mit nur je einmal Gold und Silber sowie zweimal Bronze äußerst dürftig. Wurden die Gründe dafür vom Deutschen Ruder-Verband schon ausgewertet? Jeder hat die Auswertung erst einmal auf später vertagt, auch ich selbst. Ich muss erstmal in Ruhe über alles nachdenken. Können Sie aus dieser WM schon Schlussfolgerungen für die nächste Saison ziehen? Zumindest den, dass der jetzt eingeschlagene Weg, auch junge Leute in der Nationalmannschaft an die großen internationalen Höhepunkte heranzuführen, sehr gut ist. Steffi Schillers Einsatz in Gifu soll schon eine Sogwirkung auf andere junge Ruderinnen haben. Wann geht es wieder los mit dem Training für 2006? Anfang Oktober. Jetzt haben die Sportlerinnen erst einmal drei Wochen Urlaub. Das Interview führte Michael Meyer

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