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Landeshauptstadt: Sommerlokal im Südtor

Bayrisches Haus übernimmt saniertes Forsthaus

Bayrisches Haus übernimmt saniertes Forsthaus Wildpark - Am Forsthaus Südtor an der Chaussee nach Geltow sind die Gerüste gefallen. Damit kündigt sich der erfolgreiche Abschluss der Restaurierung des von Ludwig Persius entworfenen Hauses an. Das Baudenkmal stand lange Jahre leer und war dem Verfall preisgegeben. Im vergangenen Jahr hatte dann das Hotel „Bayrisches Haus“ mit der Sanierung des Gebäudes begonnen, nachdem das Unternehmen das Haus vor einigen Jahren von der Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft erworben hatte. Nun will es hier ein Bistro einrichten. Wie Hotelgeschäftsführerin Gertrud Schmack den PNN erläuterte, ist das Forsthaus in Abstimmung mit der Potsdamer Denkmalpflege äußerst sorgfältig unter Erhaltung aller erhaltenen Originalbauteile wiederhergestellt worden. Die unverputzte gelbliche Klinkerfassade wurde ausgebessert und von Graffiti-Schmierereien befreit. Auch die Originalfenster wurden aufgearbeitet. Die Innenausstattung, so die Reste alter Wandmalereien, ist weitgehend erhalten worden. Rückgängig gemacht wurden stilwidrige spätere Einbauten. Während des Leerstands hat das Haus stark unter Vandalismus gelitten. So wurden alle Kachelöfen zerschlagen. Für die Neuausstattung sollen unter anderem eingelagerte historische Möbel aus dem Bayrischen Haus wieder verwendet werden. Auch stilvolles altes Geschirr ist noch vorhanden. Leider wurde das fast fertig gestellte Haus in den letzten Tagen erneut Ziel eines vandalistischen Angriffs, bei dem einige der restaurierten Fenster zerschlagen wurden. Dennoch geht die Geschäftsführerin davon aus, dass die Arbeiten, die 2004 mit der Dachsanierung begonnen hatten, im Dezember abgeschlossen werden. Zu Saisonbeginn 2006 soll das Gebäude als Sommerlokal eröffnet werden. Es besitzt im Erdgeschoss zwei Räume und einen Erker, die für das Bistro mit etwa 30 Plätzen genutzt werden. Dazu kommen Küche, Toiletten und Nebenräume. Wie Gertrud Schmack unterstrich, erfordert die neue Nutzung keine größeren Eingriffe in die ursprüngliche Raumstruktur. Im Biergarten sollen etwa 60 Gäste Platz finden. Die beiden Zimmer im Obergeschoss werden zu Konferenzräumen hergerichtet. Da das Forsthaus Südtor direkt an der B 1 liegt und Parkmöglichkeiten anbietet, hofft die Geschäftsführerin auf eine gute Auslastung. Hier hält auch die Buslinie 631. Ebenso könnte das Lokal für Spaziergänger zum lohnenden Ziel werden, hofft Gertrud Schmack. Das Südtor wurde als eines von drei Forsthäusern an den Eingängen zum Wildpark gebaut, zu dem ab 1842 ein Teil des Waldgebietes Pirschheide eingefriedet worden war. Die landschaftliche Gestaltung übernahm im Auftrag König Friedrich Wilhelms IV. Peter Joseph Lenné, die Bauten wurden von Ludwig Persius entworfen. Dazu zählen neben dem zentral im Wildpark gelegenen Hegemeisterhaus (heute Waldschule) die Forsthäuser an den Eingängen Südtor, Sanssouci-Tor (jetzt Tierklinik/Tierheim) und Nordtor. 1847 kam das von Hesse entworfene Bayrische Haus (heute Hotel) als Teestube für das Königspaar hinzu. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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