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Sport: Spaß für die ganze Familie

45 000 Besucher erlebten gestern das Festival des Sports in Potsdam

45 000 Besucher erlebten gestern das Festival des Sports in Potsdam Von Oliver Kühne „Ich will nochmal an die Torwand!“ zetert der kleine Björn und zieht seine, wie immer viel zu langsamen, weil bereits etwas erschöpften, Eltern hinter sich her durch die Menge. 45 000 Besucher, ein Großteil davon Kinder vergnügten sich gestern unter dem Motto „Sport sehen, probieren und erleben“ in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Bei strahlendem Pfingstwetter luden mehr als 20 große und kleine Potsdamer Vereine zum „Festival des Sports“ auf die Grünflächen des Lustgartens und der Freundschaftsinsel im Zentrum Potsdams. Mit einer Ein-Tages-Veranstaltung innerhalb des Internationalen Turnfestes in Berlin war Potsdam bereits zum dritten Mal als Ausrichter des Großereignisses. Um den Besuchern eine möglichst breite Palette an Aktivitäten anzubieten, wurden vor allem Freizeit-, Breiten-, Kinder- und Gesundheitssport angeboten. Für eine bessere Orientierung war das gesamte Festivalgelände in fünf verschiedene Erlebnisfelder gegliedert; im Lustgarten „Fitnessland“, „Fun und Trends“, „Rund um den Ball“ und das „Kinderland“ und auf der benachbarten Freundschaftsinsel das „Seniorenland“. Schnell wird klar: hier geht nicht ums Gewinnen. Doris Havekost vom Niedersächsischen Turnerbund erklärte: „Wir wollen in erster Linie Interessierte zum Mitmachen anregen, und außerdem führen wir auch gar keine Bewertung der Leistung durch. Hauptsache ist, dass sich niemand verletzt“. Um diese Vorgabe zu gewährleisten, stellten viele regionale Vereine ihr Trainerpersonal zur Verfügung. Allen voran der SC Potsdam, der von den Veranstaltungen in den Erlebnisländern gut die Hälfte aller Aufsichtspersonen stellte. Sicher ein lohnendes Unterfangen, wurden doch viele Besucher auf unbekanntere Sportarten erstmals aufmerksam gemacht und konnten diese auch gleich an Ort und Stelle unter fachkundiger Anleitung ausprobieren. Da konnte man Knirpse, die kaum über das Schachbrett lugten, beim Simultanschach mit FIDE-Meister Günter Walther ebenso bestaunen wie ein Wettklettern von Mutter und Tochter an der Eiswand. Doch auch Meister ihres Faches gaben sich ein Stelldichein. So konnte man die Muskeln des Deutschen Meisters im Kraftdreikampf Frank Schramm oder die ausgefeilte Technik von Markus Weber, dem Deutschen Meister im Gummistiefelweitwurf bestaunen. In dieser Disziplin forderte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs, sich wegen seiner ostfriesischen Herkunft scherzhaft sich im Vorteil wähnend, den Minister für Bildung, Jugend und Sport Holger Rupprecht zum Duell. Dabei zeigte dann Rupprecht, dass zu seinem Ressort auch der Sport gehört, und entschied, wenn auch knapp, diesen Vergleich zu seinen Gunsten. „Das ist hier heute eine tolle Aktion“, lobte der Minister. „Sport hält gesund, Sport macht vor allem aber Spaß.“ Was man überall sah. Besonders am Herzen lag den Veranstaltern der Kindersport. Verständlich, haben doch viele der 130 Potsdamer Vereine mit den geburtenschwachen Jahrgängen zu kämpfen und damit Probleme, die Nachwuchsabteilungen voll zu bekommen. So war das Kinderangebot auch besonders vielfältig konzipiert. Die Minis konnten sich beispielsweise an der Torwand, auf der Hüpfburg, am „heißen Draht“ oder beim „Kistenstapeln“ austoben. Ein gelungener Tag, an den einige der „Testpiloten“ mit einem gepflegten Muskelkater erinnert werden.

Oliver Kühne

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