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Landeshauptstadt: Sporthallenneubau: Förderantrag vor Ablehnung? Jakobs: Wir sind in Verhandlungen,

Förderung aus verschiedenen Töpfen schwierig

Potsdam-West - Die Landeshauptstadt Potsdam wird womöglich weiter auf eine bundesligataugliche Sporthalle verzichten müssen. Nach PNN-Informationen droht dem Förderantrag der Stadt für den mehr als zehn Millionen Euro teuren Hallenneubau am Luftschiffhafen in der jetzigen Form die Absage. Die Stadt hatte auf etwa acht Millionen Euro Fördermittel gehofft, die den Bau mit einer Kapazität von 2500 Zuschauern möglich machen sollten. Wie es gestern gegenüber den PNN hieß, sei der Antrag in der Endphase der Bearbeitung, es gebe noch keine Entscheidung. Nach PNN-Informationen wird jedoch eine Ablehnung erwartet.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) erklärte gestern gegenüber dieser Zeitung, dass die Verhandlungen schwierig seien, da es keinen eigenen Fördertopf für den Neubau von Sporthallen gebe. Vielmehr müssten die Gelder aus verschiedenen Töpfen der Europäischen Union kommen. Die Verhandlungen dafür würden noch laufen. Auch das Sportministerium erklärte gestern offiziell, es gebe noch keine Entscheidung.

Nach PNN-Informationen soll der Antrag der Stadt „unglücklich formuliert“ worden sein, so dass die Förderung nicht genehmigungsfähig ist. Jakobs erklärte, die Stadt wolle bei dem Hallenneubau umgehen, dass es der Verwaltung so geht wie in Cottbus. Dort ist das Stadion der Freundschaft mit neun Millionen Euro aus EU-Fördertöpfen gebaut, vor drei Jahren sind etwa sieben Millionen Euro zurückverlangt worden. Begründung: Die Stadt habe nicht alle Auflagen erfüllt.

Potsdam benötigt die Halle nach Aussage vieler Sportvereinschefs dringend, da die einzige Halle mit Zuschauerkapazität in der Heinrich-Mann-Allee nicht den Ansprüchen der Bundesligen genüge. Zuletzt hatte es sogar Unfälle gegeben, weil der Untergrund des Hallenbodens marode ist. Auch die sanitären Anlagen entsprechen keinem modernen Standard. Im vergangenen Jahr konnten die Volleyballerinnen des Zweitligisten SC Potsdam trotz Meisterschaft aus zwei Gründen nicht aufsteigen. Einer davon war, dass in der Halle nicht den Ansprüchen der Bundesliga standhält.

Seit Jahren wird um den Neubau der Halle gerungen, seit Jahren wird der Bau verschoben. Die Stadt hat den Neubau in das Stadtentwicklungskonzept geschrieben und zehn Millionen Euro veranschlagt. Was für diesen, vor zwei Jahren prognostizierten Preis heute noch für eine Halle zu bekommen ist, fragten sich Kommunalpolitiker zuletzt. Denn die Baupreissteigerungen würden auch vor dem Hallenneubau nicht Halt machen.

Der Hallenneubau wird bei der kommunalen Holding Pro Potsdam geplant, die auch die Entwicklung des Luftschiffhafens übernehmen wird. Die Planungen für die Halle seien abgeschlossen. Eine vor einigen Jahren errichtete Drei-Feld-Spielhalle am Luftschiffhafen kann nicht mit Zuschauerrängen erweitert werden, weil die Ausbauoption einst aus Kostengründen gestrichen worden ist. J. Brunzlow

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