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Landeshauptstadt: Synagoge: Verein setzt Arbeit fort Weyrauch: Suchen Gespräch mit Zentralrat

Innenstadt - Der Bauverein Neue Synagoge Potsdam e. V.

Innenstadt - Der Bauverein Neue Synagoge Potsdam e. V. wird seine Bemühungen für einen Synagogenneubau an der Schlossstraße 1 fortsetzen. Einstimmig und ohne Enthaltung beschlossen die 38 anwesenden Mitglieder des Bauvereins am Dienstag die Fortsetzung der Arbeit, erklärte gestern der Vorsitzende Horst-Dieter Weyrauch. Anwesend waren neben Mitgliedern des Vorstandes der jüdischen Gemeinde Potsdam auch der Vorsitzende des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden Brandenburgs, Feliks Byelyenkov, zugleich Mitglied des Präsidiums des Zentralrates der Juden in Deutschland. An der Versammlung nahm laut Weyrauch ebenfalls der unlängst aus dem Verein aus religiösen Gründen ausgetretene Rabbiner Nahum Pressman teil, der fortan dem Beirat angehören wird. Weyrauch zufolge war den Mitgliedern des Bauvereins wichtig, dass auch Byelyenkov als Vertreter der anderen jüdischen Gemeinden Brandenburgs erklärte: „Wir wollen diese Synagoge in Potsdam.“

Anlass des Mitgliedervotums waren Äußerungen des Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, der die Potsdamer Initiative zum Bau einer neuen Synagoge als „Verhöhnung“ und „zynisch“ bezeichnet hatte. Dies sind, wie Weyrauch gestern sagte, „Vokabeln in der Nähe einer Beleidigung“. Um die Irritationen aus der Welt zu schaffen, suche der Bauverein das Gespräch mit Kramer und der Präsidentin des Zentralrates der Juden, Charlotte Knobloch. „Wir sind bereit, an alle Orte der Welt zu fahren, um dieses Gespräch zu führen“, sagte Weyrauch. Für die Finanzierung eines Architektenwettbewerbes, der noch in diesem Jahr stattfinden soll, ist ein Ende der Meinungsverschiedenheiten mit dem Zentralrat wichtig. Gegenwärtig verfüge der Bauverein über eine Summe von 17000 Euro, die vorwiegend durch die Spendengala im Dezember 2006 und den Verkauf von Broschüren zusammen kam. Benötigt würden dafür aber noch weitere 120 000 Euro. Viele potentielle Großspender hätten erklärt, „bringt das in Ordnung, dann können wir weiterreden“, so Weyrauch. Die Synagoge selbst – erlaubt ist an der Schlossstraße 1 ein Viergeschosser – werde drei bis vier Millionen Euro kosten. Über diese Summe hinausgehende Spendengelder sollen Weyrauch zufolge in eine Stiftung einfließen und zur Finanzierung des technischen Unterhalts der Synagoge dienen.gb

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