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Landeshauptstadt: Tambourverein lebt auf

1925 vom Arbeitersportverein gegründet/ Nazis nahmen Instrumente weg / 80. Geburtstag gefeiert

1925 vom Arbeitersportverein gegründet/ Nazis nahmen Instrumente weg / 80. Geburtstag gefeiert Er nennt sich jetzt Tambourverein 1925 Potsdam-Babelsberg e.V. und führt seine Wurzeln auf den Spielmannszug des Arbeitersportvereins Freiheit zurück, der vor 80 Jahren gegründet wurde und sich bereits den heutigen Namen zulegte. 80 Jahre sind eine stolze Zeit und so wurde der Geburtstag denn auch mit anderen Spielmannszügen fröhlich gefeiert, zum Beispiel dem aus Bernburg, der den Babelsbergern ein Mitglied per Hochzeit abspenstig machte und Petra Goral auch gleich noch zur Vorsitzenden des Spielmannszuges Bernburg 1902 kürte. Der Tambourverein könnte sich aber auch auf den Spielmannszug 1894 Nowawes berufen, denn die Reste beider Vereinigungen schlossen sich nach dem Krieg zusammen. Da hatte der Tambourverein seine leidvolle Erfahrungen mit dem dritten Reich längst hinter sich. 1933 nahm die SA ihm nämlich die Instrumente weg und löste so den Spielmannszug auf. Den 1894ern half dagegen ein Trick zu überleben. Er schloss sich dem Bürgerlichen Sportverein an und überstand so zumindest die Jahre bis 1939. Im Krieg war dann wohl niemand mehr nach Spielmannsauftritten zumute. 1952 kam es zum offiziellen Zusammenschluss der beiden Spielmannszüge, die sich danach Tambourclub 1925 nannten, 1954 wurde die Verbindung zur Sportgemeinschaft Rotation Babelsberg hergestellt und der Name noch einmal gewechselt. Als BSG Rotation Babelsberg nahmen die Spielleute 1954 am Turn- und Sportfest in Leipzig teil. Zehn Jahre später hieß man dann BSG DEFA Babelsberg und dieser Name blieb den Spielleuten bis zur Wende erhalten. Als BSG konnte intensiv an der Qualität der Auftritte gearbeitet werden und die Babelsberger schafften es schließlich in die Leistungsklasse 1 der DDR-Spielmannszüge. Nach der Wende beschäftigten viele andere Probleme die Mitglieder der Musikvereinigung, die sich nun wieder Tambourverein 1925 nannte, und so entstanden erhebliche Lücken in der Formation. Die werden nun langsam wieder aufgefüllt und zum 80. Geburtstag kann Vereinsvorsitzender Mario Rabe mit 25 Aktiven zwischen 9 und 40 Jahren rechnen, hinzu kommen noch passive Förderer. Gespielt wird auf Querflöten,Trommeln und Lyra. Mit dem Fanfarenzug stehe man nicht in Konkurrenz, sondern arbeite freundschaftlich mit ihm zusammen, betont Rabe. Gesucht wird jedoch dringend ein Sportplatz , auf dem sich immer mittwochs zwischen 18 und 20 Uhr üben lässt. Denn ohne Fleiß gibt es auch für die Tambours keinen Preis. Inzwischen greift der Tambourverein zwar nicht nach so hohem Lorbeer wie der Fanfarenzug, aber bei den Landesmeisterschaften der Spielmannszüge in Perleberg will man auf alle Fälle dabei sein. Im vorigen Jahr war man zum ersten Mal nach zehn Jahren Abstinenz bei diesem Ausscheid wieder angetreten. dif

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