zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: „Thema Wissenschaft jetzt nicht vernachlässigen“

CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche fordert Leitsystem für Wissenschaftseinrichtungen

CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche fordert Leitsystem für Wissenschaftseinrichtungen Von Michael Erbach Die Potsdamer CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche hat eine optische Kenntlichmachung der wissenschaftlichen Einrichtungen im Straßenbild der Landeshauptstadt gefordert. Ähnlich wie die seit Jahren bestehende Hotelroute könnte ein Schilder-Leitsystem, das Potsdam-Besuchern den Weg zu den einzelnen Wissenschaftseinrichtungen zeigt, Potsdams Bedeutung als Stadt der Wissenschaft noch besser hervorheben. „Wir haben das unglaubliche Glück, dass sich in Potsdam Historie, Architektur und hochmoderne Wissenschaft in einzigartiger Form zusammenfinden“, sagte Reiche während eines PNN-Redaktionsbesuchs. Reiche wertete das zurückliegende Jahr der Wissenschaft in der Landeshauptstadt als grundsätzlich positiv. Die Wissenschaft sei durch das thematische Jahr „in der öffentlichen Wahrnehmung mehr in den Mittelpunkt gerückt“. Ernüchtert sei sie darüber gewesen, dass es nicht gelungen sei, im Vorfeld alle wichtigen Träger einzubinden. So hätten sich Vertreter von Forschungseinrichtungen und Hochschulen darüber beklagt, dass die Idee vom Wissenschaftsjahr relativ spät an sie herangetragen worden sei. „Dies wäre aber wichtig gewesen, um einen optimalen Ablauf des Themenjahres zu ermöglichen“. Die Sprecherin für Bildung und Forschung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion forderte zugleich, „das Thema Wissenschaft jetzt nicht zu vernachlässigen“. Potsdams außeruniversitäre Einrichtungen, die Hochschulen und die Wirtschaft müssten noch stärker vernetzt werden, „über gemeinsame Berufungen und einzelne Projekte hinaus“. Außerdem müsse sich die Infrastruktur der Stadt, insbesondere der Nahverkehr, noch stärker auf die Belange der Studierenden einstellen. Auch sollte sich die städtische Wirtschaftsförderung stärker als bisher mit Ausgründungen aus Instituten, dem Technologietransfer aus der Uni heraus in die Kommune, beschäftigen. Dabei gehe es u. a. um die Bereitstellung von Gewerbeflächen und Hilfe beim Weg durch die Instanzen. Das Land habe eine One-Stop-Agency für Existenzgründer eingerichtet, so einen Anlaufpunkt müsse auch die Stadt bieten. Reiche plädierte für die Einrichtung eines Wissenschaftsmuseums in der Stadt und eine schnelle Lösung für das geplante Science-Center. Die CDU-Politikerin begrüßte die Zusage des Landes, das geplante Technologiezentrum in Golm zu unterstützen. Dass die Stadt Potsdam sich erst für das Jahr 2006 als Stadt der Wissenschaft bewerben will, sei kein gutes Signal für die Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2010, sagte Reiche. Das richtige Signal wäre gewesen, sich mit dem Schwung des Potsdamer Wissenschaftsjahrs gleich für das Jahr 2005 als Wissenschaftsstadt zu bewerben. „Das wäre der richtige Testfall dafür gewesen, wo wir stehen und wie gut wir schon sind.“ Zumal das Thema Wissenschaft eine ganz wesentliche Rolle auch bei der Bewerbung zur europäischen Kulturhauptstadt spielen werde. Reiche: „Ich dachte, wir wären schon weiter.“

Michael Erbach

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false