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Vorbereitung: Antonia Lieshoff vom Waldorf-Team 2 der Erdgasköche.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: „Tokio Hotel“ als Vorspeise

Schülerteams der Waldorfschule und der Schule „Am Nuthetal“ kochten beim Erdgaspokal um die Wette

Waldstadt – Professionell sehen die Schülerköche aus, die gestern in der Waldorfschule um den Erdgaspokal kochten: grüne Schürzen und weiße T-Shirts, weiße Kochschiffchen als Kopfbedeckung und weiße Handschuhe.

Professionell wie die Bekleidung sind auch die Gerichte, die nach zwei Stunden Arbeit eine dreiköpfige Jury bewertet. Den ersten Platz belegte das Team der „Schule am Nuthetal“ vom Schlaatz, die mit vielen Ideen aufwartete. Mit Namen von Pop-Stars wie „Tokio Hotel“ und „Gianna Nannini“ bezeichneten die Jugendlichen die Vor- und Hauptspeise, als Dessert folgte „Europe“. Dahinter verbirgt sich eine Birne im Schlafrock, also im Teigmantel, an Crème Fraîche auf einem Himbeerspiegel. Dem 15-jährigen Eric Lubach, der den Nudelteig durch die Rolle dreht, ist die Freude am Kochen anzusehen: „Ja, das macht mir Spaß“, bestätigt der Hobby-Koch. Einen gastronomischen Beruf will er trotzdem nicht lernen. Dabei machen den Veranstaltern zufolge jedoch fast zehn Prozent der Teilnehmer des deutschlandweit ausgetragenen Schülerwettbewerbs um den Erdgaspokal mehr aus ihrem Hobby und beginnen später eine gastronomische Ausbildung.

„Zwar gibt es einen ersten Platz, aber die Veranstaltung war so schön, dass das eigentlich keine Rolle spielt“, sagt Thomas Brüggemann aus der dreiköpfigen Jury. Der Berliner Koch begleitet den Schülerwettbewerb wie auch sein Kollege Roland Wittkowsky aus Beelitz ehrenamtlich und ist mit großem Engagement bei der Sache. Der Verband der Köche Deutschlands hat sie für diese Aufgabe gewonnen. Fast eine dreiviertel Stunde brauchen die Juroren, zu denen eine Vertreterin der Stadtwerke Potsdam, gehört, um sich zu einem Urteil durchzuringen. Die Zweit- und Drittplatzierten sehen nicht traurig aus, zu viel Freude hatten sie am Kochen. „Es gab wesentlich mehr Bewerber als wir in den Teams unterbringen konnten“, berichtet die Lehrerin Judith Dean. Die Vorbereitungen seien mit sehr viel Einsatz und Aufregung verbunden. „Mancher ist vielleicht sogar froh, dass er nicht in die nächste Runde kommt“, vermutet Waldorflehrerin Kerstin Neynaber.

Das Land Brandenburg beteiligt sich an dem Schülerwettbewerb seit zehn Jahren. In der aktuellen Runde sind stolze 267 Teams aus ganz Deutschland dabei, davon 44 brandenburgische Gruppen und 17 aus der „Kochregion Potsdam“. Die Stadtwerke Potsdam stellen das Startgeld bereit, begleiten den Wettbewerb und halten Urkunden und kleine Präsente bereit. Günter Schenke

Günter Schenke

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