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Landeshauptstadt: Tram-Automaten: Kein Zwanziger für Kurzstrecken

Kurzstrecke, ganz klar. Die Tramfahrt sollte ja nur ganz kurz sein – hat jetzt aber ein längeres Nachspiel.

Kurzstrecke, ganz klar. Die Tramfahrt sollte ja nur ganz kurz sein – hat jetzt aber ein längeres Nachspiel. Der Student Matthias N. wollte vom Hauptbahnhof zum Platz der Einheit fahren. Er bestieg eine Variobahn des Potsdamer Verkehrsbetriebes ViP mit der Absicht, am Bordautomaten einen Fahrschein zu kaufen. Doch er hatte kein Kleingeld dabei; jedoch einen 20-Euro-Schein. Den aber nahm der Automat nicht an. Das gehe nicht, einen Fahrschein für 1,30 Euro mit einem 20-Euro-Schein bezahlen, informierte der Automat. Auf dem Bildschirm erschien ein mit roten Strichen durchkreuzter Zwanziger. Der Student blieb ohne Ticket – und es kam, wie es kommen kann: „Die Fahrausweise bitte!“ ertönte es; schnell hatten die ViP-Kontrolleure den Studenten als Schwarzfahrer ausgemacht. Wie Matthias N. den PNN berichtete, halfen keine Erklärungen, er wurde zur Zahlung eines erhöhten Entgeltes von 40 Euro verdonnert. Der junge Mann ist außer sich: Nirgends sei an der Tramhaltestelle erkennbar gewesen, dass er in der Bahn nicht mit dem Schein bezahlen könne. „Es wird dagegen überall geworben, dass die Automaten jetzt auch Scheine nehmen“, argumentiert Matthias N. verärgert.

Der ViP wollte sich auf PNN-Anfrage nicht dazu äußern, ob gegenüber dem Studenten eine Kulanzregelung möglich sei. Richtig sei, dass „es nicht gewollt ist, die mobilen Automaten als ,Wechselgeldautomaten’ zu nutzen“, erklärte ViP-Sprecher Stefan Klotz. Würden kleine Beträge ständig mit 50- oder 20-Euro-Banknoten bezahlt, würde dies zur permanenten Notwendigkeit führen, die Münzmagazine nachzufüllen. Es gehe „um die Wahrung der betrieblichen Abläufe im Umgang mit den mobilen Fahrausweisautomaten“, erklärte Klotz. Am Automaten werde immer angezeigt, welche Zahlungsmittel für den Kauf des gewählten Fahrausweises benutzt werden könnten. Nicht nutzbare Zahlungsmittel würden durchgestrichen dargestellt, bestätigte Klotz. Im konkreten Fall sei es so, dass der Fahrausweis mit Fünf-Euro- oder auch Zehn-Euro-Scheinen hätte bezahlt werden können. gb

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