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ATLAS: Trennung

Henry Klix über Potsdamer Schlösser und Seen

Bei der AG Netzverknüpfung wurde gestern eine Karte an die Wand gebeamt: Seitdem vor 50 Jahren zur Umfahrung Westberlins die Bahnlinie Saarmund-Golm gebaut wurde, sehen viele Karten so aus. Ein Havelgewässer im grünen Südwesten Potsdams, das in der Mitte von einem Schienenstrang durchtrennt wird. Über dem Bahndamm steht „Templiner“, darunter „See“. Wer die Havel gelegentlich vom Wasser aus erlebt, spürt auch heute, dass mit dem seinerzeit größten Bauprojekt der DDR einer der schönsten Havelseen unmmittelbar vor den Toren der Stadt verunstaltet wurde. Die Potsdamer Stadtverordneten haben sich kurz nach der Wende entschlossen, sich bei der Stadtplanung an historischen Strukturen zu orientieren. Eine ganze Straßenkreuzung im Zentrum wird samt Schienensträngen und Leitungen umverlegt, damit einmal etwas vom alten Stadtschloss erlebbar werden kann. Draußen gibt es einen sinnlos gewordenen Bahndamm, der einen See durchtrennt. Konsequenterweise müsste man ihn zurückbauen, statt hier auch noch Autos fahren zu lassen. Eine Potsdamer Ortsumgehung gibt es mit dem Autobahnring nämlich schon für alle, die nicht in die Stadt wollen. Die anderen kommen mit der Havelspange eher hinein als ohne. Gut, dass man noch etwas in die Stille lauscht.

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