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ATLAS: Überraschung

Guido Berg über die Bewertung der freien Kulturträger

Das Ergebnis der Evaluation der Freien Kulturträger der Stadt wird nicht nur auf Beifall stoßen. Insbesondere nicht bei Einrichtungen, die als nicht förderungsfähig eingestuft werden. Doch das liegt in der Natur der Sache. Der Verlauf und die grundsätzliche Aufstellung des Bewertungsprozesses ist jedoch äußerst lobenswert. In einer für die Potsdamer Verwaltung überraschenden, bislang unerreicht transparenten und die Akteure mit einbeziehenden Weise werden die Kulturträger auf ihre Bedeutung für die Stadt hin abgeklopft. Im Zuge der Wiedervereinigung ist das Wort Evaluation zu trauriger Berühmtheit geworden. Tausende ostdeutsche Wissenschaftler hatten sich einer Evaluation zu unterziehen, die über die berufliche Zukunft entschied. In diesem Fall hat das Wort einen eher sanften, weniger existenzbedrohenden Klang. Zu vermuten ist, dass der beauftragte Professor der FH Potsdam, Hermann Voesgen, hohen Anteil an der ausgewogenen, nicht auftrumpfenden Herangehensweise hat. Er will nicht Inquisitor sein, in seinem Vorwort spricht er schon im ersten Satz eine Warnung aus – der Bericht könne nicht objektiv sein, das wäre eine Illusion – wunderbar. Auch die Kulturverwaltung erringt einen Pluspunkt: Gut beraten zu sein ist ein Verdienst.

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