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Von Anne Golombeck: Ultimativer Frisbeespaß

Die Potsdamer Goldfingers feiern ihr fünfjähriges Jubiläum

In Potsdam haben Trendsportler einen außergewöhnlichen Mannschaftssport für sich entdeckt: Ultimate Frisbee. Vor mittlerweile fünf Jahren wurde der Goldfingers Ultimate Club (GUC) gegründet, Brandenburgs erster und bis heute noch einziger Ultimate Frisbeesport-Klub.

Doch was ist Ultimate eigentlich? „Vom Prinzip her, ist es dem allseits bekannten Freizeitsport ähnlich“, erklärt Nadine Barz, Stellvertretende Vorsitzende des GUC. „Nur man spielt hier im Team gegeneinander.“ Gezockt wird auf einem rechteckigen Feld, das an jeder Stirnseite eine so genannte Endzone hat. Durch geschicktes Zuwerfen der Frisbee versucht eine Mannschaft, die Scheibe in der gegnerischen Endzone zu fangen. Mit der Scheibe in der Hand darf nicht gelaufen werden – einzig ein Sternschritt ist erlaubt. Der Scheibenbesitz wechselt, wenn die Frisbee durch das gegnerische Team abgefangen wird, im Aus landet oder den Boden berührt. Außerdem ist jeglicher Körperkontakt verboten. Gespielt wird mit einer 175g schweren Scheibe, die im Gegensatz zu einer handelsüblichen Frisbee genormt ist – sie muss einen Durchmesser von exakt 27 cm haben. „Speziell ist auch, dass der Rand der Frisbee extrem stark geformt ist“, erläutert Nadine Barz. „Das liegt daran, dass es beim Ultimate nicht nur den aus dem Freizeitsport bekannten Rückhandwurf gibt, sondern auch noch einen Vorhandwurf“, ergänzt sie.

Seit 2002 wird Ultimate bereits als Hochschulsport an der Universität Potsdam angeboten. Noch heute wird parallel zum Vereinstraining ein Kurs an der Hochschule angeboten – vor allem um neue Mitglieder zu werben. „Momentan trainieren in unserem Verein etwa 40 Mitglieder, darunter zehn bis zwölf Jugendliche“, erzählt Nadine Barz. Die Goldfingers sind generell für alle Interessierten offen, derzeit ist von zwölf- bis 50-Jährigen alles vertreten.

Um Ultimate bei den Jugendlichen populärer zu machen, richtet sich der Verein an Schul-AGs und Jugendklubs, doch der Kurs für die bis 17-Jährigen befindet sich noch im Aufbau. Da hinkt man in Potsdam hinterher. „Vor allem in Süddeutschland ist eine stärkere Entwicklung als bei uns zu beobachten“, meint Barz. „Da hat sich Ultimate schon als Schulsport etabliert – die sind uns meilenweit voraus“, fügt sie hinzu. Im Berlin-Brandenburger Raum gibt es derzeit vier bis fünf feste Teams.

„Das höchste Gut der Sportart ist der ,Spirit oft the Game‘, der der Grund dafür ist, dass ein Spiel komplett ohne Schiedsrichter auskommt“, erklärt Barz. Ein gefoulter Spieler zeigt den Regelverstoß selber an. Wenn sein Gegenspieler damit einverstanden ist, wird das Spiel an der Stel- le, an der das Foul stattfand, fortgesetzt. Ist der foulende Spieler nicht einverstanden, so wird der letzte Pass wiederholt.

Wo Ultimate gespielt wird, ist saisonabhängig – im Sommer wird auf der Wiese geworfen (Outdoor), im Winter in der Halle (Indoor). Für beide Varianten gibt es unterschiedliche Meisterschaften, bei denen in reinen Männer-, Frauen- oder Mixed-Teams gespielt wird. Schon zu DDR-Zeiten wurde in Leipzig und Rostock Ultimate gespielt, wobei die Hanseaten den letzten und einzigen DDR-Meister stellen. Auf sportliche Erfolge können auch die Goldfingers bereits zurückblicken. 2007 nahmen die Potsdamer bei der Outdoor-Meisterschaft erstmalig an Qualifikations- und Relegationsturnieren zur Deutschen Meisterschaft teil – seit 2010 spielen sie in der Zweiten Liga. Bei der Indoor-Meisterschaft finden Ende Februar in Halle die Relegationsspiele für die Dritte Liga statt. Vorher richten die Goldfingers am 29. Januar in der Sporthalle der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule noch einen Spieltag der Winterliga Berlin-Brandenburg aus. In der Tabelle rangieren die Potsdamer derzeit auf dem achten Platz.

www.goldfingers-potsdam.de

Anne Golombeck

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