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Landeshauptstadt: und Bartträger im Tüllrock

... spielten die Herren vom Männerballett des PKC die Unschuldsengel

... spielten die Herren vom Männerballett des PKC die Unschuldsengel Drewitz. Das Faschingsfest des Potsdamer Karneval Clubs (PKC) hatte Samstagabend noch nicht richtig begonnen, da war die Stimmung im Gasthaus „Zum Lindenhof“ in Alt-Drewitz schon ausgelassen. In dem mit bunten Papiergirlanden ausgeschmückten Tanzsaal knallten gegen 19.30 Uhr die ersten Sektkorken und Wilma Feuerstein stieß mit einem schwarz-weiß gestreiften Häftling auf einen fröhlichen Abend an. Organisatorin Petra Schütze freute sich: „Obwohl kein Kostümzwang herrscht, haben sich unsere Gäste ganz schön was einfallen lassen.“ Ein Blick in die Runde gab ihr Recht: Glitzerpailletten, Federboas und kräftiges Wangenrot bei den Damen, verwegene Piratentücher, Zauberstäbe und Matrosenanzüge bei den Herren. Ein besonderer Blickfang waren die drei griechischen Musen Thalia, Kaliope und Erato alias Mutter Marianne (53) und Tochter Sina (27) Jellen sowie der Tante Regina Tesch. „Wir feiern schon seit elf Jahren mit dem PKC-Fasching“, erzählte Sina. Schon vor Monaten hatten die Jellens beratschlagt, wie sie sich in diesem Jahr kostümieren könnten. Sie entschieden sich für selbst genähte blau-rote Schleiergewänder und bastelten sich für jede Muse einentypischen Kopfschmuck. Um 20.11 Uhr der lang ersehnte Moment: Das Prinzenpaar, namentlich Heike I. und Olaf II., zogen mit Gefolge in den Saal ein und eröffneten zur allgemeinen Erheiterung die „Kussfreiheit“. Bis zum Aschermittwoch sind die beiden, so will es der Brauch, verheiratet, erklärte Petra Schütze vom PKC. Das Programm des Abends hatten die Mitglieder des PKC selbst gestaltet. Karaoke zu Schlagerklassikern, wie „Weiße Rosen aus Athen“ von Nana Mouskouri, Hits der Deutschen Welle, eine Bütt (Karnevalsrede) über das Reisen in einem Spacetaxi und ein Sketch vom Clubpräsidenten Hans-Georg Meyer, in dem er den Werbeverteter einer Toilettenfirma spielte, bestimmten den Abend. Dem Publikum gefiel es offensichtlich gut. Besonders viel Applaus bekam das Männerballetts, unter Leitung von Vereinsmitglied Wolfgang Buchholz (52): „Natürlich tanzen wir kein echtes Ballett. Das wäre mit unseren Bierbäuchen auch etwas zu schwer“, gibt Buchholz lachend zu. „ Wir wollen die Leute einfach unterhalten.“ An diesem Abend hatten sich die Herren als Engelchen verkleidet, die mit dem Teufel ein Tänzchen aufführten. „Schade nur, dass wir bis jetzt niemanden unter 35 in unserem Ballett haben“, bedauerte Buchholz. Juliane Schoenherr Am heutigen Rosenmontag feiert der PKC ab 19 Uhr wieder im „Lindenhof“.

Juliane Schoenherr

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