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ATLAS: Undankbar

Man kann Jan Lehmanns Zorn gut verstehen. Seit sieben Jahren ringt der Flottenchef um einen Neubau für sein Unternehmen, das er praktisch pleite von der Stadt übernahm und das seitdem von Jahr zu Jahr mehr prosperiert.

Von Peer Straube

Man kann Jan Lehmanns Zorn gut verstehen. Seit sieben Jahren ringt der Flottenchef um einen Neubau für sein Unternehmen, das er praktisch pleite von der Stadt übernahm und das seitdem von Jahr zu Jahr mehr prosperiert. Er hatte bereits grünes Licht für seinen Neubau – dann kam Hasso Plattner und alles wurde wieder anders. Doch die Flottenchefs hielten still, kein Störfeuer kam, obwohl es Zeitverzug bedeutet hat. Sie ließen sich vom Oberbürgermeister überzeugen, woanders zu bauen, am Neptunbecken. Doch nun, wo dieser Standort von Politik und Teilen des Bürgertums zerpflückt wird, kommt aus der Chefetage des Rathauses kein Wort der Unterstützung. Fein ist das nicht. Sicher, eine Debatte über einen Neubau an einem so exponierten Standort muss erlaubt sein. Fair aber wäre es vom Oberbürgermeister gewesen, sich vor einer öffentlichen Diskussion des Rückhalts in der Stadtpolitik zu versichern. Und für seinen Vorschlag offensiv öffentlich zu werben. Was bleibt, ist der Eindruck von Undankbarkeit.

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