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Traf am Sonntag sechsmal. Stephan Mellack, hier bei einem Siebenmeter.

© Möldner

Sport: Unglücklich an der Spitze

Den Handballern des VfL Potsdam gelang am Sonntag gegen die HF Springe nur ein Unentschieden

Er hatte schon solch eine Vorahnung. „In der Favoritenstellung sind wir diesmal garantiert nicht“, sagte Rüdiger Bones vor dem Spiel. Und der Trainer des Handball-Drittligisten VfL Potsdam sollte recht behalten: Im Punktspiel gegen den aktuellen Tabellenzwölften HF Springe brachten die Potsdamer am Sonntag gerade einmal ein 28:28 (16:13) zustande.

Bones machte in der Auswertung unter anderem die personelle Lage als Grund für den Punktverlust aus. Mit Lars Melzer fehlte ihm verletzungsbedingt einer der stärksten Spieler und auch auf Torwart Jürgen Suppanschitz musste der Coach wegen eines grippalen Infekts verzichten. Dies war jedoch das kleinere Übel, denn Matthias Frank hütete den VfL-Kasten vorbildlich und glänzte durch sehenswerte Paraden. „Unsere Deckung stand gut“, sagte der Keeper nach dem Spiel und schien sichtlich geknickt darüber, die zwei Punkte nicht erobert zu haben. „Im Angriff hat es allerdings gehapert. Zu oft wurde übertreten, Bälle wurden verworfen und Konter eingefangen.“ Es habe zu viele Ballverluste im Angriff gegeben und auch gerade am Kreis seien die gegnerischen Spieler nicht ausreichend unter Kontrolle gebracht worden.

Aber war womöglich alles nicht auch eine Frage der derzeitigen Situation? „Ohne Frage“, sagt Frank. „Im Unterbewusstsein nagt die jetzige finanzielle Lage an den Nerven von uns allen. Das Problem hatten wir ja schon gegen die Reserve der Füchse. Irgendwie lässt das keinen von uns kalt.“

Ein Fakt, den auch Rüdiger Bones nicht anders sieht. „Die Jungs sind um ihr sportliches Ziel gebracht worden“, sagt der Trainer und spricht das eigentliche Problem an. Denn: Auch nach dem Unentschieden gegen den Zwölften steht seine Truppe zwar an der Tabellenspitze – der zum Greifen nahe Aufstieg wird aus finanziellen Gründen jedoch wohl nicht stattfinden (PNN berichteten). Und so machte der Coach dann auch mentale Dinge als Grund für den Punktverlust aus. „Wir wurden für einfache Fehler bestraft und müssen mit dem einen Punkt sogar noch zufrieden sein“, so Bones. „Und dass Lars Melzer und Alexander Auerbach fehlten, war deutlich zu spüren.“ Auerbach hatte nach einem kurzen Intermezzo die Reißleine gezogen und wechselte nun – nachdem er erst zu Saisonbeginn nach Potsdam gekommen war – wegen der Unsicherheit beim VfL zum Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen. In der Halbzeitpause wurde er mit einem Strauß Blumen und einer Flasche Sekt verabschiedet.

Die Mannschaft gab sich von Beginn an Mühe, tat sich allerdings stets schwer und baute die Führung nie großartig aus. Da schaffte Alexander Urban in der ersten Hälfte das 13:9, Philipp Barsties gelang zum Halbzeitpfiff das 16:13. Die Spannung erlangte ihren Höhepunkt erst am Schluss. Springe lag 30 Sekunden vor dem Abpfiff mit 28:27 vorn – Enrico Bolduan schaffte es mit dem Schlusspfiff schließlich, den Ausgleich zu retten.

VfL Potsdam: Frank; Barsties (4), Bolduan (5), Urban (5), Subocz (2), Mellack (6), Schmidt (3), Sommer (3). H. M.

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