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Homepage: Universität setzt auf Informationstechnik

Der „MultimeDies 2007“ diente der strategischen Ausrichtung und Profilbildung der Hochschule

Siebeneinhalb Minuten dauert das Lied. Professor Hans-Joachim Laabs vom Institut für Arbeitslehre/Technik der Universität Potsdam hat den Text erst kürzlich selbst verfasst. Extra für den von ihm initierten „MultimeDies 2007“, der am Mittwoch am Universitätskomplex Golm stattgefunden hat. Seine Tochter singt, begleitet von einem Gitarristen – zu sehen und hören ist das Ganze auf verschiedenen Monitoren im Eingangsbereich und in den Veranstaltungsräumen. Wenn das Lied endet, beginnt der nächste Vortrag.

Gleich der erste Fachbeitrag im Plenum muss jedoch ausfallen. Der Referent kann nicht aus Saarbrücken anreisen. Sein Flug ist wegen Schneefalls gestrichen. Viele hätten ihm ohnehin nicht zugehört. Zur Eröffnung um 13 Uhr finden sich knapp 50 Teilnehmer zusammen. Die anschließend parallel in vier Arbeitsgruppen stattfindenden Vorträge werden vor halbleeren Rängen gehalten.

Mehr Teilnehmer hätte sich Laabs gewünscht und ist mit dieser Meinung nicht allein. Sven Birk von der Industrie- und Handelskammer Potsdam sieht das genauso. Und auch Vertreter der Firmen, zu denen Birk den Kontakt vermittelt hat, um Universität und Wirtschaft zusammen zu bringen, würden ihre Produkte gerne einer größeren Öffentlichkeit präsentieren. Sonst sind alle mit der Veranstaltung zufrieden. Und am Nachmittag wird es dann doch noch voller.

Die Unternehmen, die an Ständen ihre Produkte ausstellen, sind gleichzeitig Sponsoren und stellen einen Teil der Vortragenden. Manfred Seidel von der Firma tele-data etwa erklärt den 13 Zuhörern, die sich zu seinem Vortrag einfinden, seinen Digital Video Switcher, eine Art mobile Bildregie, mit deren Hilfe die von bis zu vier Kameras eingefangenen Bilder live ins Internet übertragen werden können. Diese Technologie macht es zum Beispiel möglich, Vorlesungen live im Internet zu verfolgen oder sich später als Aufzeichnung anzusehen. Es könnte das Ende überfüllter Hörsäle sein. Laabs, der die Technik als Erster an der Uni Potsdam bereits einsetzt, würde sich dies für alle Veranstaltungen wünschen. Ein wohl kaum zu finanzierender Traum. Passend dazu überträgt das Hasso-Plattner-Institut alle Vorträge aus dem Plenum, wo auch Seidel sein Produkt vorstellt, live ins Internet.

Die Idee zum „MultimeDies“ hatte Laabs vor einem halben Jahr. In erster Linie ist die Veranstaltung universitätsintern ausgerichtet. Vertreter der verschiedensten Fakultäten und Institute sollen fächerübergreifend ins Gespräch kommen und die bereits vorhandenen technischen Möglichkeiten kennenlernen. Doch auch nach außen soll ein Zeichen gesetzt werden. Man möchte sich strategisch neu ausrichten. Ein Ausbau des IT-Bereichs soll der Universität Potsdam im Wettbewerb mehr Profil geben. Die Bedeutung der Veranstaltung wird durch die Tatsache unterstrichen, dass die Präsidentin der Universität, Prof. Sabine Kunst, zur Eröffnung persönlich erscheint, um eine Begrüßungsrede zu halten. Der „MultimeDies 2007“ ist auch als Startveranstaltung gedacht. Alle zwei Jahre soll er künftig wiederholt werden. Sebastian Ehrlich

Sebastian Ehrlich

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