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Landeshauptstadt: Urania sucht Sponsoren für Sternenprojektor

Forderung: Astronomie in Schullehrpläne / 11 000 Planetariumsbesucher 2007

Innenstadt – Anderthalb Stunden für zwei Jahrtausende, das ist Rolf König zu viel. So lange dauert es, bis der knochenförmige Projektor des Urania-Planetariums in der Gutenbergstraße den Sternhimmel „zurückgespult“ und auf die Zeit um Christi Geburt eingestellt hat. Den braucht Planetariumsleiter König für das Programm „Der Stern von Bethlehem“.

Die Lösung für sein Zeitproblem heißt „ZKP 4“: Mit diesem digitalen Projektor wäre der Zeitsprung Sekundensache, erklärt König. Für den Kaufpreis von etwa 500 000 Euro fehlen im bisher allerdings noch die Sponsoren: „Als Verein ist das nicht zu stemmen.“ Die Zusage zur finanziellen Hilfe gebe es bereits von der Landesregierung und zwei Ministerien.

Das Bildungsministerium möchte der Bildungsverein Urania auch für die Wiedereinführung astronomischer Bildungsinhalte an Brandenburger Schulen gewinnen. Jugendliche könnten heute nicht erklären, warum die Sonne in Gran Canaria schneller untergeht als hierzulande, beklagt König. Zumindest „Grundkenntnisse“ über das Sonnensystem gehörten darum in die Lehrpläne. Diese Forderung diskutieren Politiker und Wissenschaftler am 3. März, dem Tag der offenen Tür bei der Urania, unter der Frage „Astronomie - Schwarzes Loch in der Bildung?“.

Auch der diesjährige Wilhelm-Foerster-Preisträger setzte sich für Astronomieunterricht ein: Der „Preis für besondere Verdienste bei der Popularisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse“, den die Urania Potsdam zum 16. Mal verleiht, geht am 22. Januar an Arno Zenkert. Der ehemalige Leiter des Astronomischen Zentrums Potsdam hat über mehrere Jahrzehnte Astronomielehrer ausgebildet. Die Laudatio wird Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) halten.

Das Urania-Planetarium war Anfang 2007 aus dem Neuen Garten in die Gutenbergstraße umgezogen. 11 000 Besucher zählte Rolf König 2007. Während die Reihe „Sternenträume am Mittag“ Anfang 2007 floppte und nach vier Wochen mangels Nachfrage eingestellt wurde, sei das „Hörkino unter Sternen“ in Zusammenarbeit mit Radio Eins besonders beliebt gewesen. Ab März werde die Hörspielreihe fortgesetzt. König empfiehlt dafür frühzeitiges Reservieren, da die 46 Plätze stets ausverkauft seien. JaHa

Programm: www.urania-potsdam.de

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