zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Verwilderte Flächen sorgfältig gepflegt

BUND kümmert sich um die Mini-Nationalparks im Bornstedter Waldpark

Bornstedter Feld - „Das ist ein gutes Stück Baumstamm“, freute sich Jost Kremmler: „Optimal für die Wildhecke.“ Aber beim Anheben merkte der Potsdamer Kreisverbandsvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz BUND, dass der dicke Ast angefroren war.

Der Winter zeigte noch keine Schwäche. Darum waren am Sonnabendvormittag wohl auch nicht so viele von den 300 BUND-Mitgliedern zum Arbeitseinsatz erschienen, wie Jost Kremmler gehofft hatte. Doch die sieben, die in den Waldpark des Bornstedter Feldes kamen, packten kräftig zu. Auch die jungen Frauen zogen ohne zu zögern die Arbeitshandschuhe über, banden den bunten Schal fester und schichteten die Schutzhecken auf die festgelegten 1,50 Meter Höhe auf. „Das muss geschehen, bevor die Vögel anfangen zu nisten, denn dann dürfen sie nicht mehr gestört sein,“ erklärte Kremmler den frostigen Arbeitstermin am 25. Februar. Die drei Wildnisinseln auf dem fast 5000 Quadratmeter großen Gebiet wurden vom BUND im Jahr 2001 zur Bundesgartenschau auf unbefristete Zeit vom Entwicklungsträger Bornstedter Feld gepachtet. Geprägt sind diese Mini-Nationalparks in der Kulturlandschaft des Volksparkes Bornstedter Feld neben einigen alten Eichen vor allem von Robinien und großen Pappeln. Da diese manchmal schon Altersschwäche zeigen und morsch sind, ist das Anlegen von Wildhecken um diese Bäume herum auch als Schutz für die Besucher gedacht. „Aber vor allem möchte der BUND damit zeigen, dass es auch in der Großstadt möglich ist, Flächen für Verwilderung zu schaffen,“ sagte der Kreisvorsitzende überzeugt. Für Gestalter von Gärten, Wald und Flur sollte dies Vorbild sein.

Die Wildnisinseln sind aber auch für Wissenschaft und Bildung offen. So dienen sie beispielsweise der Potsdamer Universität als Lernort und sind für Schulklassen Ziel von Exkursionen.

In etwa 14 Tagen will Jost Kremmler noch einmal einen Aufruf an die Potsdamer BUND-Mitglieder zum Arbeitseinsatz starten. Dann werde es leichter gehen, die Stämme zu zersägen, meinte er zuversichtlich. Die Märzsonne sollte eigentlich den Kampf gegen den Bodenfrost gewinnen. jut

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false