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Voice of my heart. Ricardo Reibhorn (Bassist), Patricia Schütt (Keyboard), Tobias Hopfgarten (Schlagzeug), Jo Ann Lüdtke (Sängerin) und Nico Kagel (E-Gitarre, v.l.) sind die Schülerband des Werderaner Haeckel-Gymnasiums. Sie spielen vor allem Rock und Pop.

© Luise Fröhlich

Von Eva-Maria Drick und Luise Fröhlich: Von Violine bis E-Gitarre

Drei Schülerbands aus Potsdam und Werder zwischen Erfolg, Engagement und Finanzproblemen

Alle fangen mal klein an – das gilt auch für die seit einem Jahr bestehende Schulband „Voice of my heart“ aus Werder. Die fünfköpfige Band des Ernst-Haeckel-Gymnasiums hat sich im Frühjahr 2009 zusammengeschlossen und übt seitdem wöchentlich im Probenraum der Schule. Sie lernen alle in der achten Klasse und spielen vor allem Songs aus Rock und Pop: Ricardo Reibhorn, Patricia Schütt, Tobias Hopfgarten, Jo Ann Lüdtke und Nico Kagel. Bisher konnten sie bei Auftritten im Oberstufenzentrum und auf dem Sommerfest des Gymnasiums ihr Talent unter Beweis stellen.

Die zwei Auftritte der Band im Oberstufenzentrum vermittelte Musiklehrerin Silvia Marx, die sich für die Band sehr einsetze, sagt Schlagzeuger Tobias. Internetseiten und Chatrooms helfen den Schülern bei der Bekanntmachung ihrer Musik und sind eine wichtige Quelle, um kostenlos an Noten und Texte zu gelangen. Schulband und Schule unterstützen sich außerdem gegenseitig: So bekommen die Schüler für zwei Euro im Monat die Möglichkeit, den Probenraum und die Instrumente zu nutzen. Im Gegenzug spielen sie für ihre Schule auf Festen.

Die Schulband „Tonwerk“ des Potsdamer Einstein-Gymnasiums dagegen erhält finanzielle Unterstützung durch den Förderverein und kann von Einnahmen aus Auftritten und Wettbewerben profitieren. Vor sieben Jahren wurde die Band von der Musiklehrerin Anja Kramer mit damals nur vier Mitgliedern gegründet. Heute sind es 15 Musiker, die für „Tonwerk“ spielen. Dabei schöpfen sie aus einem vielseitigen Instrumentenrepertoire von Violine bis E-Gitarre und wählen bekannte Songs aus Rock und Jazz. „Wir spielen viele Renner wie ‚Born to be wild'', aber auch Filmmusik von James Bond oder ‚Mission Impossible'', jeder Schüler darf dabei mit entscheiden.“, so Anja Kramer. Auftritte finden im Rahmen von Weihnachtskonzerten und dem Bandfestival der Schule statt. Mit Benefizkonzerten beweist die Gruppe zusätzlich soziales Engagement, 2008 half sie, Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe in Myanmar zu sammeln. Auch an Wettbewerben nimmt „Tonwerk“ teil, obwohl laut Kramer das gemeinsame Musizieren und nicht der Konkurrenzkampf im Vordergrund stehen soll. Beim Wilhelm-Kempff-Preis, einem landesweiten Musikwettbewerb, erreichte die Band im März 2009 den dritten Platz und gewann 500 Euro. Dadurch konnten neue Ausrüstung und gemeinsame Reisen finanziert werden.

Den ersten Platz des Wettbewerbs belegte die Big Band des Helmholtz-Gymnasiums in Potsdam, die schon in den 90er Jahren gegründet wurde. Mittlerweile besteht sie aus 25 jungen Musikern aller Jahrgänge. Gespielt wird Jazz, wobei sie vom bekannten Solo-Posaunisten und Dirigenten Jan Diller unterstützt werden.

Viel Zeit investieren die Schüler mit Workshops und intensiven Proben in ihre Musik und werden mit großen Auftritten und Gagen ab 500 Euro belohnt. Eine Band professionell auszustatten, koste auch Geld, so der Leiter Frank Siegmeier, denn schon für die Noten müsse pro Titel mit circa 75 Euro gerechnet werden. Die viele gemeinsam verbrachte Zeit sorge für einen engen jahrgangsübergreifenden Zusammenhalt der Schüler und einen toleranten und verantwortungsbewussten Umgang miteinander. Das lernen bereits die Mitglieder der noch jungen Band „Voice of my heart“, wenn sie über die Liedauswahl diskutieren.

Eva-Maria Drick, Luise Fröhlich

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