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LEUTE in Potsdam: „Vorhandene Fähigkeiten fördern“

Engagement für die Alzheimer-Gesellschaft

LEUTE in PotsdamEngagement für die Alzheimer-Gesellschaft Birgitta Neumanns Blick richtet sich auf ein farbenfrohes Aquarell. Die vordergründige Leichtigkeit eröffne beim längeren Betrachten ganz neue Perspektiven der Wahrnehmung. Das Bild, einst von Paul Klee gemalt, stehe lediglich für eines seiner unzähligen Werke, die zwischen den „Strichen“ andere Lebenswelten eröffnen, schwärmt sie. Und das sei etwas, was sie sich auch für ihren Beruf wünscht. Seit zwei Jahren arbeitet Birgitta Neumann für die Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e. V. Täglich werbe sie für die gesellschaftliche Akzeptanz von an Demenz erkrankten Menschen, versuche den Angehörigen Mut zumachen über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen und sich nicht für das Schicksal ihrer Anverwandten zu schämen. Die Zahl der Patienten, deren geistige Fähigkeiten verloren gehen, steige dramatisch, dennoch werde diese Tatsache in der Gesellschaft verdrängt, „man spricht nicht darüber“. Einst in Berlin geboren, wuchs Birgitta Neumann in Frankfurt am Main auf und studierte dort später Sozialarbeit. Nach ersten beruflichen Erfahrungen in der Jugendarbeit arbeitete sie in einem Alten- und Pflegeheim. „Ich war erschrocken wie wenig sozialtherapeutische Konzepte umgesetzt wurden“, erinnert sie sich. Stattdessen sei den alten Menschen die Kompetenz abgesprochen worden. „Oft wurden Psychopharmaka verordnet, statt vorhandene Fähigkeiten zu fördern.“ Nach diesen Erfahrungen begann Birgitta Neumann freiberuflich Angehörigentreffen zu organisieren. Der Weg nach Potsdam führte sie über Kopenhagen. Ihr Mann Robert arbeitete dort als Lebensmittelingenieur. Dann folgte das Angebot an einer Berufsschule in Brandenburg zu lehren, er nahm an. Für Birgitta Neumann sei es wie zu den Wurzeln zurückzukehren. Ihre väterlichen Vorfahren stammen aus der Gegend um Nauen und sie selbst aus Berlin, wo sie oft war. Dass sie nun in Potsdam sei, erfreue ihr Herz. Gerne wandle sie auf den historischen Spuren der Stadt. Neues entdecken - in Beruf und Kunst - bereichere sie. Davon möchte Birgitta Neumann etwas abgeben, nicht zuletzt, um zu helfen, Krankheiten zu akzeptieren, sie als bereichernd und nicht als abschreckend, „negativ“ zu empfinden. Ulrike Strube Birgitta Neumann engagiert sich in der Alzheimer-Gesellschaft. Sie fordert Krankheiten zu akzeptieren, diese als bereichernd und nicht als abschreckend, „negativ“ zu empfinden.

Ulrike Strube

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