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Landeshauptstadt: Weckruf vom Amt

Bei der Betreuung Jugendlicher wollen Jobcenter und Stadt künftig enger zusammenarbeiten

Jugendamt und Jobcenter der Landeshauptstadt wollen bei der Betreuung von arbeitslosen Jugendlichen künftig eng zusammenarbeiten. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Behörden habe er gerade unterzeichnet, sagte der Chef des Potsdamer Jobcenters, Frank Thomann, bei der Vorstellung der jüngsten Arbeitsmarktzahlen am gestrigen Donnerstag. Mit der Vereinbarung solle ein enger Informationsaustausch zwischen Jobcenter und Jugendamt ermöglicht werden, erklärte Thomann. Auch wollten beide Behörden künftig ihre Fördermaßnahmen für Jugendliche gut untereinander abstimmen.

Thomann machte deutlich, dass seine Behörde auch bislang schon viel in die Betreuung arbeitsloser Jugendlicher investiert habe. Für die Betreuung dieser Altersgruppe stelle seine Behörde überproportional viele Mittel zur Verfügung. Es zahle sich zudem die Zusammenarbeit mit Bildungsträgern aus. Sozialarbeiter derartiger Einrichtungen besuchten die Jugendlichen manchmal sogar zu Hause, um sie Schritt für Schritt für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Und wer morgens partout nicht aus dem Bett kommt, für den könne man in Einzelfällen sogar einen Weckruf organisieren.

Die Statistik scheint den Erfolg der Potsdamer Arbeitsvermittler zu bestätigen: Zwar stieg die Zahl der Potsdamer Hartz-IV-Bezieher im Alter von 15 bis 24 Jahren im Februar gegenüber dem Vormonat um 7,6 Prozent an, doch über das ganze Jahr gerechnet ist mit fast 27 Prozent ein signifikanter Rückgang der Arbeitslosigkeit unter den vom Jobcenter betreuten Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verzeichnen. Bei den Beziehern von „normalem“ Arbeitslosengeld, dem Arbeitslosengeld I, weist die Statistik in dieser Altersgruppe immerhin einen Rückgang binnen Jahresfrist um gut sechs Prozent aus.

Insgesamt hielt sich der Arbeitsmarkt für die Landeshauptstadt im Februar stabil. Die Arbeitslosenquote lag wie schon im Vormonat bei acht Prozent. Thomann zeigte sich erfreut, dass wesentlich mehr Menschen als noch im Januar eine neue Arbeitsstelle vermittelt werden konnte. Allerdings räumte er ein, dass ein erheblicher Teil der durch seine Behörde vermittelten Arbeitslosen nicht auf reguläre Arbeitsstellen, sondern in den sogenannten Zweiten Arbeitsmarkt vermittelt wurde. Von den 270 vom Jobcenter vermittelten Arbeitslosen erhielten demnach 106 Personen eine solche geförderte Stelle.HC

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