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Landeshauptstadt: Weibliche Kompetenz Mit Frauenwirtschaftskuratorium Chancen stärken

In der Wirtschaft sind sie benachteiligt, in der Politik dank Quote zahlreich. Frauen gehören in die Gesellschaft, nicht nur als Hausfrau und Mutter, sondern auch als ernst zu nehmende Unternehmerin.

In der Wirtschaft sind sie benachteiligt, in der Politik dank Quote zahlreich. Frauen gehören in die Gesellschaft, nicht nur als Hausfrau und Mutter, sondern auch als ernst zu nehmende Unternehmerin. Und weil Frauen trotz vergleichbarer Qualifikationen gegenüber Männern in der Wirtschaft nach wie vor das Nachsehen haben, wollen die angehenden und die existierenden Unternehmerin ihre Interessen verstärkt durchsetzen. Aus diesem Anlass trafen sich gestern rund 70 Frauen aus dem gesamten Land Brandenburg zu einer Kick-off-Veranstaltung des Frauenwirtschaftskuratorium Brandenburg e. V.. „Frauen sind auf dem Vormarsch“, resümierte Vereinsvorsitzende Eva-Marie Meissner. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen hätten Frauen im Vorfeld und während der Selbstständigkeit immer noch eine Dreiteilung ihres Alltages zu bewältigen: Küche, Kinder und Karriere. Durch das jahrtausendealte Rollenverständnis würde Männern selbstverständlich der Rücken freigehalten werden, so dass sie sich vollends auf ihr Vorhaben konzentrieren können, meinte Meissner, die zudem Vorsitzende des Landesverbandes Brandenburg der Deutschen Unternehmerinnen ist. Auch erschwerten gesellschaftliche Umstände die Unternehmensgründungen von Frauen. So wären Geldinstitute seltener an der Vergabe von Krediten an Frauen interessiert. Banken setzten auf „informelle Finanzierung“, weil 80 Prozent der Gründungswilligen weniger als 50 000 Euro und vierzig Prozent weniger als 10 000 Euro Finanzierungsbedarf haben. „Das ist nicht attraktiv und Frauen werden noch immer nicht ernst genommen.“ Des weiteren fehle unter anderem eine entsprechende Gründerinnenkultur und geeignete Kinderbetreuung. Mit dem bereits im März dieses Jahres gegründeten Frauenwirtschaftskuratorium solle ein Forum geschaffen werden, um von einander und miteinander zu lernen, sich bei Problemen auszutauschen und sich gegenseitig zu stärken und eine entsprechende Öffentlichkeit zu schaffen. Das Kuratorium ist offen für Existenzgründerinnen, Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen. Kritisch äußerte sich Meissner darüber, dass Frauen vor allem in „klassischen Berufen“ Firmen gründen, beispielsweise in der Gastronomie, aber weniger beispielsweise im Finanzberatungsbereich. In den neuen Bundesländern verdienten, laut der promovierten Referentin Claudia Neusüß, im Jahr 2002 zwanzig Prozent der Frauen unter 700 Euro netto im Monat, bei ihren Kollegen waren es knapp 16 Prozent . Im Bereich über 2000 Euro netto lag der Frauenanteil bei elf und bei den Männern bei 15 Prozent. Im Westen verdienten demgegenüber im Jahr 2002 knapp zwanzig Prozent der Frauen rund 2000 Euro im Monat, bei den Männern waren es über 40 Prozent. Derzeit existieren zwanzig Frauennetzwerke dieser Art bundesweit. Durch ihre Arbeit habe sich die gesellschaftliche Akzeptanz von Frauen als Unternehmerinnen leicht verbessert, so Neusüß. U. S.

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