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Landeshauptstadt: Wer nicht wirbt, der stirbt – aber

WAHLSCHLACHT UM WAHLPLAKATE

WAHLSCHLACHT UM WAHLPLAKATE LINKS UND RECHTS DER LANGEN BRÜCKE Eigentlich ist es wie bei jeder Wahl: Die Stadt ist voller Wahlplakate. Bunt, frech, langweilig, lustig, originell, intelligent, manchmal etwas primitiv – alles ist vertreten, für jeden Geschmack ist etwas dabei, Aufreger gibt es genügend. Doch es geht um viel: Die Parteien und Gruppierungen wissen, dass in der Mediengesellschaft auch bei politischen Ereignissen – wie Wahlen – der Spruch aus der Wirtschaft gilt: „Wer nicht wirbt, der stirbt!“ Also wird plakatiert, was das Zeug hält. Und es ist wie bei jeder Wahl: Im Laufe des Wahlkampfes kommt es auch zu „Kampfhandlungen“. Fast jede Partei beklagt den Verlust aufgehängter Wahlplakate. Doch die Reaktionen auf die Zerstörung von Wahlwerbung sind beim diesjährigen Kommunalwahlkampf ungleich schärfer. Bislang wurden zwei Strafanzeigen gestellt – zweimal gegen Unbekannt. Doch die CDU sieht ihre Anzeige „begründet“ dadurch, dass der politische Gegner SPD am Tatort beobachtet worden sein soll. Die SPD will sich dies nicht gefallen lassen und schaltet nun einen Rechtsanwalt gegen die CDU ein. Dabei wissen doch alle: Hauptursache für zerstörte, kaputte und verschwundene Wahlplakate sind Wind, Wetter und Vandalen. Der Vandalismus wiederum nährt sich aus reinem Spaß am Zerstören und Frust auf einzelne politische Gruppierungen. Deshalb sollten sich die Parteien in den letzten Tagen vor dem 26. Oktober mehr auf den inhaltlichen Wahlkampf konzentrieren als darauf, sich gegenseitig Schuldzuweisungen zuzuschieben. Richtig, die Mediengesellschaft zwingt zum Plakatieren. Plakate entscheiden keine Wahl, doch wer visuell nicht präsent ist, der hat möglicherweise schon deswegen verloren. Deshalb auch die Plakate, von denen hoffentlich viele den Wahlsonntag erleben werden. Doch die eigentliche Wahlschlacht findet tatsächlich vor den Infoständen und bei den Podiumsdiskussionen statt. Dort wäre auch die Gelegenheit, seinem Frust freien Lauf zu lassen – im Austausch von Argumenten. Michael Erbach

Michael Erbach

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