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Sport: „Wesentlich höheres Herzklopfen“

Turbine-Trainer Bernd Schröder zum UEFA-Cup-Heimspiel am Sonntag

Hand aufs Herz, Herr Schröder: Wie groß ist bei Turbine Potsdams Trainer das Herzklopfen vorm UEFA-Cup-Halbfinal-Hinspiel am Sonntag zu Hause gegen Djurgarden/Älvsjö Stockholm?

Ich habe wesentlich höheres Herzklopfen als vor dem letztjährigen Finale gegen den gleichen Gegner.

Warum?

Weil für uns sehr viel auf dem Spiel steht.

Inwiefern?

Mit einem Ausscheiden im Europapokal würden auch unsere anderen Saisonziele in Gefahr geraten. Es wäre schlecht für die Psyche unserer Mannschaft.

Welche Priorität besitzt die Women“s- Cup-Verteidigung in Ihrer Saisonplanung?

Sie ist mit dem Gewinn des Deutschen Meistertitels gleich zu setzen. Und dem UEFA-Cup sind wir momentan näher als der Meisterschaft, die von der Zeit und der Ausgangsposition her weiter weg ist. Es wäre wichtig, auch in der nächsten Saison wieder international zu spielen.

Ist es Ihrer Meinung nach von Nachteil, jetzt im Halbfinale das Hinspiel zu Hause auszutragen?

Auf jeden Fall.

Wie viele Tore wird Turbine vorlegen müssen, damit das Polster für das Rückspiel eine Woche später reicht?

Unser Ziel sind mindestens zwei Tore und kein Gegentor. Ein 2:0 wäre mein Wunschresultat.

Das UEFA-Cup-Spiel wird live im rbb-Fernsehen übertragen. Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie angesichts dessen im Karl-Liebknecht-Stadion?

Alles, was unter 3000 Zuschauer wäre, wäre eine Enttäuschung.

Tags zuvor trägt an gleicher Stätte Babelsberg das Oberliga-Derby gegen Union Berlin aus. Ein Problem für Turbine?

Ich hoffe, dass der Stadionbesitzer mit uns gemeinsam versucht, eventuell am Sonnabend auftretende Probleme in den Griff zu bekommen, weil am Sonntag eine internationale Veranstaltung folgt. Die UEFA wird sich das Stadion ansehen, außerdem haben sich hohe Fußball-Repräsentanten wie DFB-Präsident Theo Zwanziger und DFB-Vizepräsident Hans-Georg Moldenhauer angesagt. Da müssen die Vereine und die Stadt einen ordentlichen Eindruck machen.

Während Stockholms Trainer Benny Persson Turbine im Bundesligaspiel gegen Freiburg studierte, verzichteten Sie auf eine Beobachtung der Schwedinnen. Warum?

Weil wir uns voll auf die Vorbereitung unserer Mannschaft konzentriert haben.

Trotzdem muss man die gegnerische Mannschaft doch kennen.

Es hat sich ja bei Djurgarden nichts Wesentliches geändert. Ich gehe davon aus, dass der Gegner ähnlich spielen wird wie im vergangenen Jahr.

Obwohl er einen neuen Trainer hat?

Er verfügt ja über das gleiche Personal wie im Mai dieses Jahres. Diesmal kann zwar die finnische Nationalstürmerin Laura Kalmari mitspielen, dafür wird aller Wahrscheinlichkeit nach Abwehrspielerin Jane Törnqvist fehlen, die einen Zehenbruch haben soll.

Gefährlichste Stockholmer Spielerin könnte erneut Victoria Svensson sein. Bekommt sie eine Sonderbewachung?

Über unsere Taktik will ich mich hier nicht groß äußern. Nur soviel: Wir werden diesmal anders als in den Endspielen im Mai spielen, weil wir durch den Weggang von Viola Odebrecht und Sonja Fuss eine andere Mannschaft als damals haben.

Wie sieht es momentan personell aus – haben Sie alle Spielerinnen zur Verfügung?

Unsere Abwehrspielerin Monique Kerschowski – die zwar nicht zur ersten Garnitur zählt, aber mit im Kader gewesen wäre – hat sich am Mittwoch im Training eine schwere Knieverletzung zugezogen, wahrscheinlich einen Bänderriss im linken Knie. Ansonsten hoffe ich, dass bis Sonntag alle fit bleiben.

Das Interview führte Michael Meyer

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