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Landeshauptstadt: Wettbewerb ist alles

Warum China-Granit auf den Alten Markt kommt

Warum China-Granit auf den Alten Markt kommt Innenstadt – In wirtschaftlich schwierigen Zeiten mag es manchem auf den ersten Blick absurd erscheinen. Da werden Steine von einer Halbinsel in Südchina über das gelbe und das südchinesische Meer, den indischen Ozean und durch den Suezkanal nach Hamburg geschifft und per Lkw nach Postdam gebracht, um am Alten Markt gepflastert zu werden. Da stellt sich die Frage, warum Granit aus Fernost der Vorzug gegenüber regionalen Angeboten gegeben wird, wenn im Herzen der Stadt ein Auftrag in Höhe von 1,7 Millionen Euro zur Vergabe steht? Doch ganz so einfach ist es nicht, wie der Sanierungsträger Stadtkontor, verantwortlich für die Auftragsvergabe, gegenüber den PNN zu verstehen gab. „Im Vordergrund für die Vergabe steht natürlich immer das Preis-Leistungsverhältnis“, erklärt Ursula Duchow, kaufmännische Bearbeiterin beim Sanierungsträger. Deshalb habe die Firma Mabau GmbH, ein mittelständisches Ravensburger Unternehmen mit Töchtern in Berlin und Coswig, den Zuschlag bekommen. Wie Aufträge vergeben werden, regelt die etwa 200 Seiten umfassende „Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen“. Danach sind „Bauleistungen an fachkundige, leistungsfähige und zuverlässige Unternehmer zu angemessenen Preisen zu vergeben“. Außerdem soll der Wettbewerb die Regel sein. Bei Aufträgen, die ein Volumen von fünf Millionen Euro überschreiten ist die europaweite Ausschreibung Pflicht. Da die komplette Neubebauung des Alten Marktes diese Summe überschreitet, wurde auch die Bepflasterung in der EU ausgeschrieben. Nach Aussage von Hans-Jürgen Schuhmann, Leiter der Vergabekammer Brandenburg, darf bei der Auftragsvergabe die Bevorzugung regionaler Unternehmer keine Rolle spielen, da sonst eine Wettbewerbsverzerrung entstünde. Für die Pflasterarbeiten am Alten Markt fand ein Wettbewerb statt. Drei Bewerber, so Duchow, seien ausgewählt und aufgefordert worden, Musterflächen mit Pflasterung anzulegen. Eine Kommission aus Stadtvertretern und Denkmalpflegern habe eine Begutachtung vorgenommen. Aber nicht nur Kostengründe, sondern auch die Qualität der Steine haben, nach Auskunft der Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz, entschieden. Das Großsteinpflaster ist stark geflammt, weise so ein gewisse Rauhigkeit auf. Der Rutschgefahr ist somit vorgebeugt.tag

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