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Derzeit gut in Form. Kristina Schlechter (Mitte), hier in einem früheren Erstliga-Spiel gegen Suhl, wurde am Sonntagabend nach dem 0:3 des SC Potsdam beim Dresdner SC als wertvollste Potsdamer Spielerin geehrt. Morgen empfängt ihr Team den Schweriner SC.

© Olaf Möldner

Von Thomas Gantz: Wieder ein Gegner auf Top-Niveau

Volleyball-Bundesligist SC Potsdam erwartet am Mittwoch um 20 Uhr mit dem Schweriner SC einen Mitfavoriten auf den Titelgewinn

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam benötigen in dieser Woche starke Nerven. Innerhalb von sechs Tagen spielen sie in der Bundesliga der Frauen gegen drei Mitfavoriten auf den Gewinn des Deutschen Meistertitels. Dem am vergangenen Sonntag trotz guter Gesamtleistung mit 0:3 verlorenen Spiel beim Dresdner SC folgt bereits am morgigen Mittwoch das Heimspiel gegen den Schweriner SC (20 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). Und am kommenden Samstag geht es zum derzeitigen Tabellendritten nach Stuttgart. „Wir können uns vom Leistungsvermögen her einordnen. Entsprechend ist der Umgang mit diesen enormen Herausforderungen, von denen ich nie sagen würde, dass sie uns total überfordern“, sagte Kristina Schlechter, die nach der Partie in Dresden als wertvollste Spielerin des SC Potsdam geehrt wurde. Dem morgigen Gastspiel des siebenfachen Deutschen Meisters sieht die 26-Jährige mit Vorfreude entgegen. Michael Merten, ihrem Trainer, geht es ebenso.

Merten freut sich auch ganz privat auf den morgigen Abend, bringt er ihm doch ein Wiedersehen mit einem Trainerkollegen, den er als guten Freund bezeichnet – Tore Aleksandersen. Der 42-Jährige gilt in der Branche als Exot, was sich in erster Linie an seiner Herkunft festmachen lässt. Aleksandersen ist Norweger. Von dort kommt der aktuelle Frauenhandball-Europameister, mit Thor Hushovd der letztjährige Weltmeister im Straßenradsport, mit Björn Einar Romoeren ein Draufgänger, der vor sechs Jahren in Planica den nach wie vor gültigen Skiflug-Weltrekord aufstellte (239 Meter) und mit Alexander Dale Oen der im Vorjahr schnellste europäische Brustschwimmer. Aber Volleyball? Aleksandersen kann sich selbst über den ihn betreffenden Gang der Dinge amüsieren, gibt es doch in seiner Heimat weder bei den Frauen noch bei den Männern eine einzige Profimannschaft. „Ich war in den 65 Jahren des Bestehens des norwegischen Volleyball-Verbandes der erste Profitrainer, der den Sprung auf den europäischen Kontinent gewagt hat. Aus ursprünglich angedachten zwei Jahren in Schwerin sind mittlerweile sechseinhalb geworden. Mein Sohn ist wurde hier geboren. Schwerin wird immer ein Teil von mir bleiben.“

Zum Spiel in Potsdam sagte Aleksandersen, dass „wir die Partie sehr ernst nehmen“. Spielerisch sieht er sein Team auf dem richtigen Weg. Aleksandersen: „Es wird nach anfänglichen Problemen besser und besser. Wir wollen das auch in Potsdam unter Beweis stellen.“ Der Schweriner SC tritt morgen in Bestbesetzung an. Michael Merten nötigt dies tiefen Respekt ab: „Es wird ein Abend mit einem Gegner auf Topniveau.“ Dem SC Potsdam fehlt morgen erneut seine erkältete Nationalspielerin Particia Grohmann.

Thomas Gantz

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