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Landeshauptstadt: Wieder im königlichen Glanz

Sanierung der Kronprinzenbrücke im Park Sanssouci abgeschlossen

Sanssouci - Sie bildet den Übergang von der Orangerie zur sogenannten Krimlindenallee, die zum Belvedere auf dem Klausberg führt und erstrahlt nun in altem Glanz: Die Kronprinzenbrücke wurde von Juni bis November 2014 im Rahmen des Investitionsprogramms Nationale UNESCO-Welterbestätten saniert. Die Instandsetzungskosten von etwa 300 000 Euro trug dabei zu 90 Prozent der Bund, die restlichen zehn Prozent übernahm die Stadt Potsdam. Wie die zuständige Bereichsarchitektin Ulrike Wagner bei einem Pressetermin am gestrigen Donnerstag sagte, sei es eine besondere Herausforderung gewesen, die etwa hundert Jahre alte Brücke richtig anzugehen. „Wir haben hier eines der ersten Stahlbetontragwerke der Region“, erklärte sie. „Das stellte uns vor ganz andere Aufgaben als etwa ältere Objekte.“ Da so viel wie möglich von der originalen Bausubstanz erhalten werden sollte, wurde eine sehr schonende Sanierung vorgenommen, was aufgrund des guten Erhaltungswertes der Brücke auch möglich gewesen sei, wie Wagner sagte. So sei die Brücke selbst nicht einsturzgefährdet gewesen. Das Hauptproblem hätte viel eher darin bestanden, dass die Betondecke unterhalb der Decke sich teilweise abgelöst hatte und immer wieder Brocken runterfielen. „Die ganze Substanz war stark durchfeuchtet, das war die Ursache“, so der leitende Baudirektor Alfons Schmidt. „Da der Beton denkmalgeschützt ist, galt es also, Risse auszubessern und alles durch Ergänzungen zu stabilisieren.“ Des Weiteren wurden die Oberfläche der Brückenunterseite, der Vasenschmuck an der Ballustrade sowie die Ballustraden selbst gereinigt. „Durch die Nähe zum Botanischen Garten haben wir hier ein Klima, das den Wachstum von Moosen und Algen fördert“, so Wagner. „Die müssen natürlich auch zukünftig regelmäßig entfernt werden.“ An der Oberseite der Brücke wurden vor allem der Weg begradigt, Rinnen zum Entwässern ergänzt und diverser Wildwuchs entfernt. Auch die Böschungen rund um die Brücke wurden beschnitten und neu gesichert. „Hier gab es starke Absenkungen, die auch zu Höhenunterschieden bei den einzelnen Brückenteilen führten“, erklärte Schmidt. „Die wurden dann wieder durch Anker gesichert.“

Die Kronprinzenbrücke ist 1906 unter Kaiser Wilhelm II. (1859 – 1941) fertiggestellt worden und ist eine Weiterführung der Triumphstraßen-Planungen von König Friedrich Wilhelm IV. (1795 – 1861). Unter ihr verläuft der sogenannte Kronprinzenweg, der zum Neuen Palais führt. Da sich die erst veranschlagten Baukosten von 68 000 Mark innerhalb der ersten zehn Jahre nach Bauabschluss noch einmal um fast 30 000 Mark erhöhten, trägt sie auch den Beinamen „Millionenbrücke“. Von dem zusätzlichen Geld wurden 1906 Sandsteinvasen, 1907 zusätzliche Ornamente und 1915 Abdichtungsarbeiten bezahlt. „Das Besondere an der Brücke ist auch, dass sie von oben kaum als solche wahrgenommen wird“, sagte Schmidt. „Sie wird eher als Weg gesehen. Das ist ganz große Baukunst.“ S. Kugler

S. Kugler

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