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Landeshauptstadt: Wieder Leben in der Spielstraße 4

Die alte Marquardter Kaufhalle steht vor der Sanierung / Betreiber werden noch gesucht

Die alte Marquardter Kaufhalle steht vor der Sanierung / Betreiber werden noch gesucht Von Marcel Piest Marquardt - In der Spielstraße 4 in Marquardt herrscht seit dem 31. Dezember 1999 gähnende Leere. Der Spar-Supermarkt musste an diesem Tag sein Geschäft aufgeben. Von da an hatte Marquardt keine echte Kaufhalle mehr. „Das soll sich jetzt ändern“, sagte gestern Klaus Mayer von der „Morgenstern & Partner GbR“. Er hat das 1725 Quadratmeter große Grundstück mit der 1988 gebauten Kaufhalle in der Spielstraße ersteigert. Bis auf einen Preis von 51 000 Euro hätten er und zwei weitere Interessenten sich überboten, so Mayer. Dann hat er zugeschlagen ohne das Gelände oder das Gebäude jemals gesehen zu haben. „Wir machen das alles richtig schick hier“, zeigte er sich zuversichtlich. „Und warum sollte ich mir das Gebäude vorher angucken. In der ehemaligen DDR wurde doch gut und solide gebaut.“ Auf den Beobachter macht die alte Halle jedoch einen eher heruntergekommenen Eindruck. Die Fassade blättert ab, die Steintreppe zur Terrasse liegt in Trümmern, der Boden der Halle ist zentimeterdick von Staub bedeckt. „So sieht es eben in einem Gebäude aus, das über fünf Jahre lang brach gelegen hat“, stellte Mayer klar. Außerdem täusche der äußere Schein, denn Heizung und Elektrik seien unter anderem noch voll funktionsfähig. So bald sich ein erster Mieter für das geplante Vorhaben interessiert, könne die Sanierung der alten Halle beginnen. Mayer stelle sich vor, mit einer Investitionssumme von insgesamt 150 000 Euro die Kaufhalle zu modernisieren. „Die Fassade wird erneuert, die Terrasse wird wieder hübsch gestaltet und vor allem muss einfach mehr Licht in das dunkle Gebäude“, erklärte er. Mayer selbst habe jedoch nicht vor, nach den Sanierungsarbeiten als Betreiber einzusteigen. Deshalb sucht er nun Unternehmen, die für eine Miete von vier Euro pro Quadratmeter einziehen möchten. Für fünf Betreiber sei Platz in der Halle. „Wer Interesse hat, soll sich einfach beim Ortsbürgermeister melden“, so Klaus Mayer in der Hoffnung auf Interessenten. Dass dieses Konzept in Marquardt erfolgreich funktionieren werde, ist er sich sicher. In Berlin habe er mit dem Torweg-Center ein ähnliches Projekt umgesetzt. Dort befinden sich seit 2003 unter anderem ein Bäcker mit Cafébetrieb und ein Friseursalon. Auch in Marquardt seien fast alle Arten von Gewerben denkbar. „Wichtig ist mir vor allem, dass wir diese tolle Sonnenterrasse zum Beispiel mit einem Cafébetrieb nutzen können “, sagte Mayer. Auch Ortsbürgermeister Dietrich Menzer zeigte sich über Mayers Engagement höchst erfreut: „Es wäre schön, wenn wieder Leben einkehren würde an diesem zentralen Standort von Marquardt.“ Die Menschen im Ort bräuchten nicht nur eine lokale Möglichkeit zum Einkaufen, sondern auch einen Platz, an dem sie sich treffen, verweilen und einfach nur miteinander sprechen können.

Marcel Piest

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