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Landeshauptstadt: Wintersport im Flachland

Snowboarder auf Sanssouci-Terrassen und Ruinenberg / Langlauf in Parks und Ravensbergen

Sie fahren am Ruinenberg und neben den Terrassen vom Schloss Sanssouci: Snowboarder. Es sind nur wenige, die ihre Bretter aus dem Keller geholt haben und wohl erstmals seit Jahren genug Schnee haben, um im Flachland die Hügel hinunter zu fahren. Auch der Alpin-Skiclub Potsdam will in den nächsten Tagen das Schneewetter ausnutzen, um für sich und den Wintersport auf Brettern zu werben. Es sei sogar vorstellbar, auf dem Ruinenberg eine kleine Vereinsstation mit Glühwein einzurichten. Und, dass einige Langläufer im Verein am Wochenende eine kleine Tour in Potsdam und dem Umland fahren.

Viel Neuschnee wird heute und morgen für die Region vorhergesagt, die sich auf die bereits vorhandenen 19 Zentimeter Schnee legen. Neuschnee auf festem Untergrund, ein Idealzustand für Langläufer der klassischen Technik. Skater haben es da weitaus schwieriger. Wie Prof. Markus Gruber von der Wintersportabteilung des Universitätssportvereins Potsdam: Er gehört zu den Skilangläufern, die den freien Stil bevorzugen und dafür eine glatte Fläche brauchen. Allerdings habe er bislang keine in Potsdam gefunden.

Loipen für die Langläufer gibt es allerdings bereits in den Parks der Schlösser und Gärten – obwohl die Parkordnung das Skifahren verbietet. Aber auch in den Ravensbergen sind Spuren gezogen. Der frühere Kanu-Olympiasieger Jürgen Eschert ist seine erste Langlauftour am Silvestertag gefahren. Sein Tipp: Start am Sportplatz der Sport-Union in der Templiner Straße und dann entlang dem Grünen Weg durch den Wald in Richtung Caputh. Durch die Kiesgrube gibt es eine kleine Abfahrt und auf der anderen Seite einen Anstieg. Weiter geht es Richtung Forsthaus Templin oder über die Michendorfer Chaussee zum Teufelssee. Auch hinter dem Bahndamm vom Forsthaus aus in Richtung Wilhelmshorst gibt es gespurte Skiwege. Auf dem Obstpanoramaweg zwischen Drewitz und Glindow soll es ebenfalls eine Spur geben.

Auch Alexander Heinz, Vorsitzender des Alpin-Skiclubs Potsdam, schnallt sich gelegentlich die Langlaufski unter. In diesem Jahr aber noch nicht. Dafür würde er aber gerne mit Vereinsmitgliedern einen Stand auf dem Ruinenberg einrichten. Allerdings nicht um Ski zu fahren, denn dies sei schwierig. „Wo viel Schlitten gefahren wird, haben Ski nichts zu suchen. Und umgekehrt“, sagte Alexander Heinz. Vielleicht seien aber kleinere Vorführungen und Tipps möglich, aber mehr dürfe es bei dem Andrang auf dem Berg nicht sein.

Übrigens: Wer zum ersten Mal auf einem Snowboard steht, brauche nicht mehr als eine Ausrüstung und eine kleine Schräge zum Üben. Erst wer es besser kann, sollte sich größere Hügel herunter wagen, meint Vereinschef Heinz. Davon gebe es allerdings nicht sehr viele geeignete in der Umgebung, weil diese vor allem von Kinder mit Schlitten in Anspruch genommen werden. Jan Brunzlow

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