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Landeshauptstadt: Zentralrat will sich mit Bauverein treffen

Vereinsvorsitzender Weyrauch hofft weiter auf positive Signale für Projekt zum Synagogen-Neubau

Nachdem der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, dem Bauverein Neue Synagoge Potsdam die „moralische Unterstützung“ verweigert hatte, will er nun zumindest den Vereinsvorsitzenden empfangen. Dies bestätigte der Generalsekretär auf PNN-Anfrage. „Ich sehe keinen Grund, nicht mit Herrn Weyrauch zu sprechen“, teilte Kramer mit. Über diese Nachricht war der Vereinsvorsitzende Horst-Dieter Weyrauch „hoch erfreut“. Er werde umgehend wegen eines Termins beim Zentralrat anfragen.

In einem gemeinsamen Gespräch wolle er dem Generalsekretär, aber auch der Präsidentin des Zentralrates, Charlotte Knobloch, das gesamte Potsdamer Projekt vorstellen, erklärte Weyrauch gegenüber den PNN. „Ich möchte deutlich machen, dass wir der jüdischen Gemeinde eine Synagoge in Potsdam bauen wollen und das ohne finanzielle Belastung für den Zentralrat oder das Land Brandenburg.“ Generalsekretär Kramer hatte die Ablehnung des Potsdamer Projektes mit der schwachen finanziellen Ausstattung des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Brandenburg begründet, die ihnen nicht einmal das normale Gemeindeleben ermögliche, geschweige denn den Betrieb einer Synagoge. Ein Argument, dem er „bedauernswerterweise“ nichts entgegenzusetzen hätte, sagte der Bauvereinsvorsitzende. Dennoch bleibe das Anliegen der Bürgerinitiative die Wiedergutmachung und die Wiederherstellung aktiven jüdischen Lebens. Gedenksteine und „Stolpersteine“, die an jüdische Opfer des Nationalsozialismus erinnerten seien wichtig, gelebtes Judentum aber auch, so Weyrauch.

Der Vereinsvorsitzende hatte bereits Ende vergangenen Jahres, nachdem bei einer Spendengala für den Synagogen-Neubau 17 000 Euro eingespielt worden waren, beim Zentralrat um jüdische Unterstützung des Projektes angefragt. Diese sei einfach nötig, um besonders Großspender anzuziehen. Kurz nach der Gala hatte Rabbiner Nahum Presman seine Mitgliedschaft im Verein zurückgegeben, weil er als Vertreter der orthodoxen Strömung Chabad Lubawitsch nicht mit den Liberalen kooperieren wollte. Inzwischen erklärte sich Presman bereit, ebenso wie der Landesvorsitzende der jüdischen Gemeinden Feliks Byelyenkow, dem beratenden Beirat des Verein beizutreten. Das begrüßte Kramer ausdrücklich. Die Präsidentin des Zentralrates hatte sich in der Vergangenheit positiv zum Potsdamer Bauvorhaben geäußert, da sie grundsätzlich jedes Synagogenprojekt unterstütze. „Frau Knobloch hat sehr allgemein gesprochen. Wir hingegen erhoffen uns von einem Treffen mit ihr ein konkretes Bekenntnis zu unseren Plänen“, so Weyrauch.

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