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ATLAS: Ziel erreicht

ATLAS Dirk Becker über die Wirkung der Ausschreitungen bei der Nazidemo Besser hätte es für den Neonazi Christian Worch und seine knapp 300 Getreuen nicht kommen können. „Gegen Hetze und Terror von Links“ lautete das fadenscheinige Motto ihrer Demonstration.

ATLAS Dirk Becker über die Wirkung der Ausschreitungen bei der Nazidemo Besser hätte es für den Neonazi Christian Worch und seine knapp 300 Getreuen nicht kommen können. „Gegen Hetze und Terror von Links“ lautete das fadenscheinige Motto ihrer Demonstration. Durch die Innenstadt Potsdams wollten sie marschieren und ihre Parolen grölen. Soweit kam es nicht. Gut 1000 Gegendemonstranten belagerten die Lange Brücke, ein Durchkommen war nicht mehr möglich. Doch dass es bei dieser Aktion nicht allein gegen die Nazis ging, zeigten sehr bald die knapp 500 gewaltbereiten Autonomen. Erst flogen Schimpfworte gegen Polizisten, dann Flaschen und Steine. Die Polizei war von der Besetzung der Langen Brücke überrascht. Bevor überhaupt nur eine Flasche flog war der Einsatzleitung klar, dass die Rechten nicht durch die Innenstadt sondern auf einer alternativen Route marschieren müssen. Die Präsenz der 1000 Gegendemonstranten, die Bereitschaft zu Gesprächen und Verhandlungen mit der Polizei, das eindeutige Zeichen gewaltfrei zu bleiben, hätte weit mehr erreichen können als die fliegenden Steine, brennenden Müllcontainer und eingeworfenen Scheiben. So konnten Worch und Kameraden, getragen durch die Bilder der Randale, bis in die Tagesschau marschieren und sich genau so präsentieren, wie gewollt: Nicht als Täter, sondern als Opfer.

Dirk Becker

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