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Sport: Zum Abschied soll nochmal Gold her

Hanka Kupfernagel strebt vierten Cross-WM-Titel an, die Walsleben-Brüder haben bescheidenere Ziele

Zum Abschied von den Radcross-Strecken der Welt will Hanka Kupfernagel aus Werder (Havel) am kommenden Sonntag im belgischen Hooglede-Gits noch einmal Querfeldein-Weltmeisterin werden. Es wäre ihr vierter WM-Titel nach ihren Triumphen 2000, 2001 und 2005. Nach dieser Saison will sich die 32-Jährige vom Team Focus-Worldsportstar ganz auf die Qualifikation und Vorbereitung für die Olympischen Spiele 2008 in Peking konzentrieren, wo sie momentan einen Doppelstart auf dem Mountainbike und im Straßeneinzel nicht ausschließt.

Nun wartet aber erst einmal Hooglede-Gits auf die Straßeneinzel-Olympiazweite von Sydney. „Natürlich will ich jetzt nochmal gewinnen“, sagte Kupfernagel nach ihrem Sieg am vergangenen Sonntag im niederländischen Hoogerheide, mit dem sie die Weltcup-Gesamtwertung gewann, den PNN. „Dieses Rennen war nochmal ein richtiger Härtetest auf einem sehr schweren, aufgeweichten Kurs. Mein Sieg war auch gut für meine Moral, denn er hat mir gezeigt, dass ich auf vielen Strecken gegen verschiedene Gegnerinnen gewinnen kann. Ich bin schon ein bisschen stolz darauf, dass ich mich im Saisonverlauf immer wieder durchsetzen konnte – das will ich nun bei den WM natürlich auch noch einmal schaffen.“

Wobei Hanka Kupfernagel weiß, dass es dabei nicht nur auf schnelle Beine ankommt. „Bei einer Weltmeisterschaft kann alles mögliche passieren. Man kann einen Defekt am Rad haben oder in einen Sturz verwickelt werden, nach dem man sich erst wieder nach vorn kämpfen muss, so wie es mir jetzt in Hoogerheide passierte. Das aber macht ja auch die Spannung beim Cross aus.“

Bei ihrem letzten WM-Rennen wird Kupfernagel von den Niederländerinnen Daphyn van den Brand – die im letzten Dezember in Huijbergen vor ihr Europameisterin wurde – und Marianne Vos ebenso geprüft wie von den direkt hinter ihr und Vos in der Weltrangliste platzierten Helen Wyman (Großbritannien), Laurence Leboucher (Frankreich) und Brigit Hollmann aus Berlin. Hollmann fährt für das in Fichtenwalde beheimatete neue Profi-Team „Getränke Hoffmann“ und will ihren „Abschluss der Saison mit einer Medaille krönen“, so die 33-Jährige, die 2005 Zehnte und 2006 Achte der Cross-WM war. „Ich habe hart trainiert und alles auf die WM ausgerichtet.“ Ihre erst 19-jährige Teamkameradin Stephanie Pohl aus Cottbus – 51. des Gesamt-Weltcups – ist als Cross- Neuling eher noch Lernende. Sie hatte sich das WM-Ticket überraschend als Vierte der deutschen Meisterschaften in Grünheide erkämpft.

Ebenfalls 19 Jahre jung ist der Kleinmachnower Philipp Walsleben vom Team „Heinz von Heiden Focus“, der am Samstag ins WM-Rennen der U23 startet. „Durchaus selbstbewusst“, wie der Abiturient des Weinberg-Gymnasiums Kleinmachnow selbst erklärte. „Ich habe jetzt meine gewünschte Form. Wenn alles optimal läuft, könnte eine Top-Ten-Platzierung drin sein.“ Nach seinem 12. Platz zuletzt in Hoogerheide werde ein paar Tage kürzer getreten, ehe am Mittwoch nochmal eine Vorbelastung – „also eine kurze, heftige Einheit“ – gefahren werde, erzählte des Gesamtweltcup14. der U23, der bei der WM 2006 nach einem Reifenschaden schon in Runde eins vorerst mit einem „Platten“ fahren musste, ehe er den Schaden beheben konnte und 22. wurde.

Auch Philipps jüngerer Bruder Max ist am Samstag in Hooglede-Gits dabei. Der 16-Jährige des RC Kleinmachnow startete in seinem ersten Juniorenjahr gleich durch und eroberte als Deutscher Vizemeister das WM-Ticket. „Derzeit plagen mich Rückenschmerzen, aber ich mache Spezialübungen. Wenn ich am Samstag unter die Top-20 käme, wäre ich zufrieden“, sagte der Neuntklässler der Maxim- Gorki-Gesamtschule Kleinmachnow.

In Hooglede-Gits erwartet die Querfeldeinfahrer am Wochenende „ eine der schwersten Strecken, die wir bei Weltmeisterschaften bisher erlebt haben“, glaubt Hanka Kupfernagel. „ Ich gehe davon aus, dass es ein sehr schlammiger Kurs wird, der uns alles abverlangt.“

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