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Landeshauptstadt: Zumbaum kehrt Potsdam den Rücken Investor plant Verkauf der Villa Gericke

Nauener Vorstadt - Der Fall Villa Gericke hatte die Bau- und Denkmalbehörde sowie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bundesweit in die Schlagzeilen gebracht – und er hat offenbar nachhaltig Porzellan zerschlagen: Der Besitzer der Villa am Fuße des Pfingstbergs, Rechtsanwalt und Investor Jörg Zumbaum, will sein Engagement als Bauherr auch dreieinhalb Jahre nach dem Wirbel um die Villa-Sanierung und den sogenannten „Battis-Bericht“ dazu nicht wieder aufnehmen. Ein von ihm gekauftes Grundstück in der Puschkinallee 16 wechselte kürzlich den Besitzer, neue Projekte in Potsdam plane er nicht, sagte Zumbaum gestern den PNN.

Nauener Vorstadt - Der Fall Villa Gericke hatte die Bau- und Denkmalbehörde sowie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bundesweit in die Schlagzeilen gebracht – und er hat offenbar nachhaltig Porzellan zerschlagen: Der Besitzer der Villa am Fuße des Pfingstbergs, Rechtsanwalt und Investor Jörg Zumbaum, will sein Engagement als Bauherr auch dreieinhalb Jahre nach dem Wirbel um die Villa-Sanierung und den sogenannten „Battis-Bericht“ dazu nicht wieder aufnehmen. Ein von ihm gekauftes Grundstück in der Puschkinallee 16 wechselte kürzlich den Besitzer, neue Projekte in Potsdam plane er nicht, sagte Zumbaum gestern den PNN. „Die Vorfälle um die Sanierung der Villa Gericke haben mich gelehrt, in Potsdam so etwas nicht mehr zu machen. Ich bin deswegen auch nur noch relativ selten hier“, so der Rechtsanwalt. Die Villa Gericke gehöre ihm zwar noch, er wolle sie jedoch verkaufen, sobald er einen solventen Interessenten finde und mit dem Verkauf „nicht zu viel Geld verliere“, erklärte er.

Vernichtend war das Urteil des Berliner Baurechtlers Ulrich Battis zum Vorgehen der Verwaltung bei der Sanierung der Gericke-Villa im Sommer 2007 ausgefallen: Die Behörden hätten „weitgehend am Gesetz vorbei“ agiert, hieß es im von Jakobs in Auftrag gegebenen Battis-Bericht. Eine Baugenehmigung für die Sanierung hatte es laut Bericht nie gegeben – das war bis in die Spitze des Bauamtes hinein niemandem aufgefallen. Im Denkmalamt hatte Battis für das drei Millionen Euro teure Projekt keinerlei Pläne oder Dokumentationen gefunden. Zudem war ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen nicht genehmigter Baumfällungen in der Verwaltung versandet. Umstritten war damals die Rolle von Oberbürgermeister Jakobs: Er hatte die Denkmalbehörde per Dienstanweisung zur sofortigen Prüfung der Unterlagen zur Steuerabschreibung der Gericke-Bauherren aufgefordert. Battis hatte dies im Bericht als „nicht notwendig“ bezeichnet. Zuvor waren gegen Jakobs Vorwürfe der Begünstigung laut geworden; diese hatte er immer zurückgewiesen. Zumbaum hatte einst auch die Matrosenstation Kongsnaes am Jungfernsee aufbauen wollen – wegen des Gericke-Streits nahm er davon Abstand.

Mit seiner Abkehr von Potsdam steht Zumbaum indes nicht allein da: Auch TV-Moderator Günther Jauch hatte nach seiner Brandrede gegen die Willkür der Baubehörde und des Denkmalschutzes, in dessen Folge der „Battis-Bericht“ erstellt wurde, mehrfach betont, künftig in Köpfe statt in Steine zu investieren. Er fördert seitdem unter anderem die Kindereinrichtung „Arche“ in Drewitz.jaha

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