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Landeshauptstadt: Zusätzliche Bescherung

Spende durch ehemalige Waisenhausschüler

Wenn sich einen Tag vor Heiligabend um 11 Uhr am Waisenhausportal die letzte Tür des historischen Adventkalenders öffnet, werden etwa 20 bis 30 arme Potsdamer Familien besonders beschert. Sie erhalten Geschenkgutscheine für Ausflüge, Konzerte, Kinobesuche oder den Filmpark Babelsberg. Eine Weihnachtsfeier schließt sich an.

Ermöglicht wird die zusätzliche Bescherung durch die Kameradschaft ehemaliger Schüler des großen Potsdamer Militärwaisenhaus. Ihr Vorsitzender Ernst Menzel, der bei Frankfurt/Main ein Bauerngut bewirtschaftet, hatte fast 3000 Euro aus Spenden der „Ehemaligen“ mitgebracht. Den Rest bis zum vollen Tausender steuerte die Potsdamer Riesengarde bei, die mit einigen vom „Alten Dessauer“ (Klaus Brucker) kommandierten Langen Kerls aufmarschiert war. Die drei „Ehemaligen“ Klaus Hellmann, Hans Rehfeldt und Joachim Flachsmeyer, die Ende der 30er, Anfang der 40er Jahre die Waisenhausschule besucht hatten, überreichten die drei jeweils auf 1000 Euro ausgestellten symbolischen Schecks an Jürgen Pankonin, den Geschäftsführer der Stiftung. Oberbürgermeister Jann Jakobs dankte der Kameradschaft für den erneuten Beweis ihrer Solidarität mit sozial schwachen Familien der Stadt. Heranwachsende aus dem von der Stiftung betriebenen Kinder- und Jugendheim Bollersdorf (Märkische Schweiz) brachten Adventslieder zu Gehör.

Anschließend luden die „Ehemaligen“ alle Gäste zu einem Imbiss in die Waisenhauskantine ein. Wie Ernst Menzel den PNN berichtete, umfasst die Kameradschaft rund 220 Mitglieder, die weit verstreut in vielen Staaten leben. Zu den alljährlich in Potsdam abgehaltenen Treffen reisen sie sogar aus den USA und Australien an. Im von König Friedrich Wilhelm I. 1724 begründeten Waisenhaus hätten die Kinder eine der damaligen Zeit entsprechende strenge, aber auch solide Schulbildung und Erziehung erhalten, erklärte Menzel. Mit der Spende knüpfe die Kameradschaft an den Stifterwillen an, für junge Menschen aus sozial schwachen Familien zu sorgen. Zudem wolle sie ihre Dankbarkeit für den Wiederaufbau des kriegszerstörten Monopteros ausdrücken.

Für die Bescherung am 23. Dezember hat die Stiftung mit dem Sozial- und dem Jugendamt bereits einige Familien ausgesucht, weitere können sich melden (Tel. 28146-6). Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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