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Landeshauptstadt: Zwei-Jahres-Bilanz einer Ehe

Jakobs: Ein Fünftel des Straßenbau-Budgets nach Groß Glienicke, Schließung der Waldschule nicht geplant

Groß Glienicke - Potsdam hat nicht die Absicht, die Waldoberschule in Groß Glienicke von sich aus zu schließen. Das stellte Oberbürgermeister Jann Jakobs auf einer Einwohnerversammlung am Dienstagabend in der Aula der Hanna- von-Petsalozza-Schule nochmals klar. Er war einer Einladung des Ortsbeirats von Groß Glienicke zu einem Resümee über die ersten zwei Jahre Zugehörigkeit zu Potsdam gefolgt.

Er wolle Gerüchten entgegen treten, die Schließung der Schule sei bereits beschlossene Sache, so der Oberbürgermeister. Zum einen werde der aktuelle Schulentwicklungsplan noch vorbereitet, zum anderen stünde die Groß-Glienicker Waldschule seines Wissens nach auf der Anwahlliste (Ü 7) für die nächsten siebenten Klassen. Doch eines sollten die Groß Glienicker bedenken: Für einen dauerhaften Bestand der Schule reichen 13 Anmeldung wie beim letzten Mal nicht aus. „Der Eingliederungsvertrag garantiert Ihnen zwar für fünf Jahre den Bestand der Schule, doch die rückläufigen Zahlen zwingen uns zur Diskussion“, sagte Jakobs. Diese müsse jetzt einfach geführt werden. Bislang seien viele neue Schüler aus dem Havelland oder aus Berlin gekommen, man müsse aber die geforderten 40 Schüleranmeldungen auch aus eigener Kraft schaffen, so Jakobs.

Das konnte die knapp 80 Gäste an diesem Abend zwar nicht beruhigen, jedoch standen auch noch andere brennende Fragen an: Wie weiter mit den Straßen?, ist ein Dauerbrenner. Von den gut 20 Kilometern Straße im Ort seien 14 noch immer in einem erbärmlichen Zustand, gab der frühere Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Merke zu bedenken. Da konnte Jakobs jedoch mit Zahlen aufwarten: In Groß Glienicke wurden in den ersten beiden Jahren (2004/05) zusammen bereits 1,8 Millionen Euro in Straßen, vor allem in den Busring, investiert. Und 2006 sollen es sogar 2,3 Millionen werden, das sei ein Fünftel des gesamten Potsdamer Straßenbau-Budgets im kommenden Jahr. „Es geht doch spürbar voran bei Ihnen, sagte der Oberbürgermeister. Und die Investitionen würden auch über die Fünf- Jahres-Frist des Eingliederungsvertrags kontinuierlich hinaus gehen, versicherte er. Da werde Groß Glienicke dann genauso behandelt wie alle anderen Stadtteile und nicht hintenan gestellt. „Die Stadt hat ihre Versprechen gehalten und die Verwaltung arbeitet doch ganz anders als die früher im Amt Fahrland“, versicherte Franz Blaser. Er saß früher für die SPD in der Gemeindevertretung und war bis 2003 noch Verfechter einer Großgemeinde Groß Glienicke/Seeburg/Dallgow-Döberitz.

In einem hätten die Groß Glienicker aber die Nase vorn: Durch einen Bebauungsplan wurde hier der Seeuferstreifen für die Öffentlichkeit gerettet, stellte Jakobs fest. Das müsse jetzt vernünftig umgesetzt werden, am besten im Konsens mit den Anliegern, die dort ihre Ufergrundstücke gekauft hätten. „Ufer und Uferweg müssen auch weiterhin zugänglich bleiben, das sollte rechtlich noch abgesichert werden“, sagte Jakobs. Dazu gehöre auch ein gutes Gestaltungskonzept.

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