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Sport: Zwei Kanuten in der Wüste Gobi

Ronald Rauhe und Tim Wieskötter als Piloten bei der Rallye Paris – Peking

Auf die weltbesten Rennkanuten Ronald Rauhe und Tim Wieskötter vom Kanu-Club Potsdam wartet ein ungewöhnliches Abenteuer. Ab Dienstag steuern die seit sechs Jahren ungeschlagenen Europameister, Weltmeister und Olympiasieger im Kajak–Zweier über 500 m einen Mercedes der E-Klasse durch die Weiten Chinas von Lanzhou nach Beijing (Peking). Die Route führt durch das Tal des Yellow River, über die Ausläufer der Wüste Gobi und entlang der Chinesischen Mauer.

Rauhe/Wieskötter bestreiten damit den fünftägigen, fast 2000 km langen Schlussabschnitt der nach dem Forschungsreisenden Marco Polo benannten Rallye Paris – Peking, die bereits seit 1907 ausgetragen wird. Sie gehören zu den insgesamt 360 Fahren, die an dem Hochbelastungstest für die neue Mercedes E-Klasse teilnehmen. Ihre Mannschaft, die seit Paris von Etappe zu Etappe wechselt, besteht aus „Bambi“-Preisträgern, wie auch das Outfit des vom Burda-Verlag gestellten Wagens deutlich macht.

Vor dem Abflug nach Lanzhou sprachen die PNN mit Tim Wieskötter. Wie sein Partner Ronald Rauhe sehe er dem Rennen mit großer Vorfreude entgegen, zeigte sich der Kanute unerschrocken, obwohl es für beide ihre erste Autorallye ist. Sie seien routinierte Fahrer und würden sich von Schwierigkeiten nicht ins Bockshorn jagen lassen. Über den Streckenverlauf haben sie erste Informationen erhalten. Ob die Tour vorwiegend über Autostraßen oder auch über Gelände- und Wüstenpisten führt, wissen sie noch nicht. „Das sollen wir am Montag nach der Landung in Lanzhou erfahren“, berichtet Wieskötter. Ohnehin gehe es bei der Langstreckenfahrt nicht um Geschwindigkeit, sondern um den Nachweis der Leistungsfähigkeit moderner Diesel in punkto Emissionen, Sparsamkeit und Reichweite. „Mit den ungewohnten Bedingungen im Reich der Mitte, so dem Essen, kommen wir inzwischen gut zurecht, haben wir hier doch gerade erst einen Wettkampf bestritten“, meint Tim Wieskötter auch im Namen seines Partners. „Besonders freuen wir uns auf die abendlichen Gespräche mit all den Prominenten und den ausgelosten Online-Bewerbern, die an der Rallye teilnehmen.“ Abschließender Höhepunkt soll am Sonnabend ein Auftritt auf der Ausstellung „Auto China 2006“ sein, ehe Rauhe und Wieskötter am Sonntag in die Heimat zurückfliegen.

Das Duo ist vom Deutschen Kanusport-Verband von den Athletiktests freigestellt worden, denen sie sich in der kommenden Woche im Trainingszentrum Kienbaum unterziehen sollten. „Diese Entscheidung begrüße ich, denn die Rallyeteilnahme bedeutet eine wichtige Werbung für unseren schönen Sport, der oft etwas im Schatten steht“, kommentierte Ex-Olympiasieger Dr. Jürgen Eschert als Teammanager des Potsdamer Kanu-Clubs. Und Tim Wieskötter kündigt an: „Nach der Rückkehr werden wir sofort wieder ins harte Training auf dem Weg zu Olympia 2008 in Peking einsteigen.“Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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