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Kultur: Auftakt für „Begegnung mit Mozart“

Das Neue Kammerorchester Potsdam spielt morgen in der Erlöserkirche/ Solist: Michael Erxleben

Das Neue Kammerorchester Potsdam spielt morgen in der Erlöserkirche/ Solist: Michael Erxleben Das Neue Kammerorchester Potsdam unter seinem Künstlerischen Leiter Ud Joffe eröffnet morgen um 19.30 Uhr in der Erlöserkirche, Nansenstrasse, die Konzertsaison 2005/2006. Diese verspricht eine „Begegnung mit Mozart“. Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren – wir stehen vor seinem 250. Geburtstag. Auf dieses Jubiläum hin war bereits die vergangene Saison orientiert – die kommende Spielzeit ist nun ganz darauf ausgerichtet. Als Ouvertüre des 1. Sinfoniekonzerts wurde diejenige zu „Idemeneo“ ausgewählt – die Mozart-Oper, deren Erfolg 1781 in München auch den endgültigen Bruch mit dem Salzburger Hof einleitet. Musikalisch gesehen markiert sie den interessanten Übergang von der alten, auf den Glanz brillanter Koloraturen ausgerichteten „opera seria“ hin zu einer Musik mit größerem emotionalem Ausdruck, wie sie Mozart in seinen späteren Opern gezielt verwendet. Danach erklingt das letzte große Werk eines Komponisten, der ebenso wie Mozart als Wunderkind in die Welt der Musik eingetreten ist: Felix Mendelssohn war ein kosmopolitischer Berliner – auch mit besonderen Beziehungen zu Potsdam. Sein Violinkonzert einzuführen, das erübrigt sich. Seit der triumphalen Uraufführung 1845 im Gewandhaus Leipzig gehört es zur Standard-Konzertliteratur. Im Schlusssatz, der die virtuosen Möglichkeiten der Violine in einem Höhenfeuerwerk aufleuchten lässt, klingt gleichzeitig die Elfen- und Koboldatmosphäre des „Sommernachtstraums“ an – Erinnerungsmomente an eine unbeschwerte Jugendzeit, die Mendelssohn immer dann aufgreift, wenn er sich besonders glücklich fühlt. Als Solist des Abends konnte Michael Erxleben, 1. Konzertmeister im Berliner Sinfonie-Orchester, gewonnen werden. Solistisch konzertierte Michael Erxleben mit einer Vielzahl von Orchestern der internationalen Spitzenklasse. Er arbeitete mit Dirigenten wie Sergiu Celibidache, Kurt Sanderling und Riccardo Chailly zusammen. Beschlossen wird der Konzertabend mit Mozarts sinfonischem Credo – seiner letzten Sinfonie, auch „Jupiter“-Sinfonie genannt. Als Mozart die Sinfonie im Sommer 1788 schreibt, kann er nicht ahnen, dass es seine Abschiedssinfonie werden sollte. Hätte er es aber gewusst, er hätte kaum eine aussagefähigere Summe der Reise ziehen können, die er in seinem sinfonischen Schaffen zurückgelegt hat: Von heiterer Unterhaltung bis zu einem einzigartigen musikalischen Kosmos, in dem die „Jupiter"-Sinfonie krönender Abschluss ist. Keine Sinfonie vor 1788 kann sich mit ihr messen. Sie ist weder nur heiter noch nur traurig, weder eher optimistisch noch eher verzweifelt, sondern dies alles zusammen: Sie ist ein zutiefst menschliches Werk.Christian Seidel Karten für das Konzert zum Preis von 13 € (ermäßigt 10 €) gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.

Christian Seidel

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